Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Nachdem Kronfavoritin Eva Herzog vor einem Jahr noch Elisabeth Baume-Schneider unterlegen war, ist Basel nun wieder im Bundesrat vertreten. Zum ersten Mal seit über 50 Jahren. Beat Jans steht damit am Höhepunkt einer Politkarriere, die ihn aus einer Arbeiterfamilie bis in die Landesregierung führte.
Jans wuchs in Riehen bei Basel als Kind einer Arbeiterfamilie in einem Wohnblock auf. Er absolvierte eine Lehre als Landwirt und bildete sich zum Agrotechniker weiter, bevor er an der ETH Zürich Umweltnaturwissenschaften studierte.
Beat Jans: Vom Bauern zum Bundesrat
Erst mit 34 Jahren trat er der Basler SP bei. Schon zwei Jahre später übernahm er das Präsidium der Kantonalpartei. Unter seiner Führung gewann die SP einen dritten Sitz in der Regierung. Gewählt wurde die damals in Basel noch wenig bekannte heutige Ständerätin Eva Herzog.
Zusammen mit dem Grünen Bündnis stellte die Linke die Mehrheit in der siebenköpfigen Exekutive – es war der Beginn der fast 16-jährigen Ära des rot-grünen Basel. Im Grossen Rat gewann die SP als stärkste Fraktion zudem sieben Sitze.
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Beat Jans im Portrait
Aus 10 vor 10 vom 05.12.2023.
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Der Erfolg war auch darauf zurückzuführen, dass Jans Migrantinnen und Migranten in die Partei integriert hat – so auch den im Oktober abgewählten Nationalrat Mustafa Atici. Zudem hatte der heute 59-Jährige schon vor 20 Jahren gesagt, dass es unbedingt mehr Frauen in der Regierung brauche.
Niederlage gegen Roger Nordmann
Ab 2001 politisierte Jans zehn Jahre im Basler Grossen Rat, wo er für seine leidenschaftlichen, manchmal auch als etwas verbissen empfundenen Voten bekannt war. 2010 rückte er für den zurückgetretenen Ruedi Rechsteiner in den Nationalrat nach und machte sich rasch schweizweit einen Namen als Umwelt- und Energiepolitiker. Neben seiner politischen Tätigkeit arbeitete er für die Naturschutzorganisation Pro Natura und das Basler Beratungsunternehmen Ecos.
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Strahlemann: «Schön, dass man mich so nennt.» Blauäugig: «Meine Augen sind tatsächlich blau, aber ich habe in meiner Karriere gelernt, realistisch zu sein und hart zu verhandeln.» Feminist: «Stimmt, ich bin der Überzeugung, dass eine Welt, in der alle die gleichen Chancen haben, eine bessere Welt ist.» Aktivist: «Immer unterwegs, immer am Draht, ich engagiere mich seit 25 Jahren politisch aus Überzeugung und habe Freude.» Introvertiert: «Ja, das stimmt tatsächlich. Wenn ich in einer Gruppe von Menschen bin, dann höre ich lieber zu. Aber ich bin sehr gerne in einer Gruppe.»
2015 musste der Vater zweier Töchter und bis dahin erfolgsverwöhnte Politiker eine Niederlage einstecken. An seiner Stelle wählte die SP in Bundesbern Roger Nordmann zum Fraktionspräsidenten. Doch Jans fand eine neue Aufgabe: Er wurde 2016 Vizepräsident der SP Schweiz.
Nach seiner Wiederwahl als Nationalrat kandidierte Jans 2020 für den Basler Regierungsrat – und wurde gleich im ersten Wahlgang gewählt. Als die grüne Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann bei den Wahlen schlecht abschnitt und nicht mehr antrat, bewarb er sich spontan auch für das Regierungspräsidium – obwohl er eigentlich lieber Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt geworden wäre.
Exekutiverfahrung sprach für Jans
Der urbane, linke Bauer ist gerade im Nationalrat für die Bauernlobby ein unbequemer Widersacher, auch heute noch: «Beat Jans ist ein impulsiver Mensch, der auch mit grossem Engagement für seine Meinungen und Überzeugungen einsteht. Das hat natürlich schon einmal zu offenen Schlagabtauschen geführt», sagt Markus Ritter, Präsident Schweizerischer Bauernverband.
Seine Exekutiverfahrung machte Jans bei den Bundesratswahlen für manche Beobachter zum Favoriten – und auch die Tatsache, dass Basel-Stadt seit 50 Jahren nicht mehr im Bundesrat vertreten war. Dass er seit Ende 2020 nicht mehr Teil des Bundesparlaments ist, verhinderte den neuen Bundesrat Beat Jans am Ende nicht.
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