Es herrschte Verwirrung in Bern, als am Dienstagmorgen der Branchenverband Seilbahnen Schweiz mitteilte, dass auf den Schweizer Pisten in der kommenden Skisaison keine generelle Zertifikatspflicht gelten soll.
Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) machte an der Medienkonferenz am Dienstagnachmittag dann aber klar und deutlich: Am Schluss wird der Bundesrat und nicht das BAG oder die Bergbahnen darüber entscheiden, was auf den Skipisten gelte. Eine solche Ankündigung sei «vermessen», sagte Patrick Mathys. Über die Schutzkonzepte werde diskutiert: «Wir werden sehen, wie die Situation zu gegebener Zeit ist».
Anfängliche Verwirrung vorerst behoben
An der Medienkonferenz am Mittwoch folgte dann das bisher letzte Wort von Alain Berset zur Skipisten-Angelegenheit. Beim Skifahren sollen vorläufig dieselben Regeln wie überall im Land gelten. «Im Moment eine gute Lösung», sagte er vor den Medien. Was am Dienstag präsentiert worden sei, nannte er «absolut vernünftig».
Das bedeutet für die Skigebiete: Kein Vorweisen von Zertifikaten, aber Maskenpflicht in geschlossenen Kabinen und Räumen, Abstand halten und regelmässiges Lüften. Für das Essen im Innern von Restaurants in den Skigebieten gilt allerdings eine Zertifikatspflicht.
Letztes Jahr war's auch kein Problem, und da hatten wir noch keine Impfungen. Einfach Maske in den Gondeln und gut ist.
Im vergangenen Winter seien die Erfahrungen mit dieser Regelung nicht schlecht gewesen, meint Berset. Auch das BAG lenkte ein: Sollte die Lage bleiben, wie sie sei und sich auch nicht massiv verschlechtern, könne man mit der von den Seilbahnen kommunizierten Lösung durch den Winter gehen, sagte Patrick Mathys.
Keine Garantie für die ganze Saison
Doch Gesundheitsminister Alain Berset mahnt: «Man kann nie eine Garantie abgeben für das, was den ganzen Winter über gelten wird». Auch hielt er fest, dass es nicht möglich sei, den Skigebieten für den ganzen Winter eine Regelung ohne Zertifikat für Geimpfte, Genesene und Getestete zu garantieren.
Die einzelnen Skigebiete sollen frühzeitig informieren, ob sie eine Zertifikatspflicht durchsetzen wollen oder nicht. So kann ich mich einfacher für ein 3G-Skigebiet entscheiden.
Fazit: Vorerst gilt keine 3G-Regel auf den Skipisten. Definitiv entschieden ist allerdings noch nichts. Und sollte sich die epidemiologische Lage verschlechtern und die Spitäler unter Druck geraten, dürfte die Zertifikatspflicht wieder zum Thema werden. Weiter haben einige Skigebiete bereits angekündigt, dass sie mit einer Zertifikatspflicht funktionieren wollen. Laut Berno Stoffel, Direktor des Verbands Seilbahnen Schweiz, liegt es jedem Skigebiet frei, strengere Massnahmen zu bestimmen.