- Das Bundesamt für Umwelt Bafu und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL haben ihren zehnjährlichen Bericht über den Zustand des Waldes veröffentlicht.
- Der Gesamtzustand des Schweizer Waldes wird als «geschwächt» bewertet. Doch die Biodiversität im Wald hat sich leicht positiv entwickelt.
- Es brauche Baumarten, die dem Klimawandel und Schädlingen gegenüber resistenter sind, um den Wald langfristig als widerstandsfähiges Ökosystem zu erhalten, so der Bericht.
In den vergangenen zehn Jahren gab es mehr extreme Wetterereignisse, dies auch als Auswirkung des Klimawandels. Die häufigeren Trockenheiten, Stürme und Waldbrände, in Kombination mit Schadorganismen und hohen Stickstoffeinträgen setzen dem Wald zu, sodass sein Gesamtzustand heute als geschwächt gilt.
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Regional, etwa im Jura, wird er sogar als «kritisch» eingestuft. Die Widerstandsfähigkeit des Waldes hat demnach durch die zunehmenden Störungen abgenommen. Dadurch sterben immer mehr Bäume ab.
So ist die Waldfläche laut dem Bericht in den letzten zehn Jahren in der Schweiz deutlich weniger gewachsen als in den Jahrzehnten zuvor.
Käfer, die im Holz leben
Der Wald ist ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Etwa 40 Prozent der in der Schweiz nachgewiesenen Arten leben im oder vom Wald.
Immerhin: Die Biodiversität im Wald hat sich leicht positiv entwickelt, insbesondere hat die Zahl der Waldvögel, Schnecken und Moose zugenommen, stellt der Bericht fest.
Aufgrund von Stürmen und Trockenheit entsteht mehr Totholz, das für viele Arten lebenswichtig ist. Zudem belassen Waldbesitzerinnen und -besitzer das Totholz häufiger im Wald.
Naturnahe Waldnutzung angemahnt
Die Schutzgebiete im Wald wurden in den vergangenen zehn Jahren von fünf auf sieben Prozent der Waldfläche ausgeweitet.
Trotz dieser positiven Entwicklung sind 13 Prozent der Waldpflanzen und fast die Hälfte der holzbewohnenden Käferarten gefährdet.
Deshalb gilt es, die biologische Vielfalt zu fördern. Dazu müssen Wälder naturnah genutzt, gefährdete Lebensräume geschützt und Waldflächen besser vernetzt werden.