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Wie wirkt sich künstliche Intelligenz auf den Arbeitsmarkt aus?
Aus Rendez-vous vom 09.05.2023. Bild: Keystone/SEBASTIAN GOLLNOW
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Einfluss von KI auf Jobs Gefragt sind flexible Menschen mit technischem Know-how

Eine Studie rechnet mit grossen Veränderungen in der Arbeitswelt – die Suche nach Ideen, wie diesen begegnet werden soll, läuft.

Künstliche Intelligenz (KI) ist schon heute aus vielen Arbeitsfeldern nicht mehr wegzudenken. Zum Beispiel im Onlinehandel: «Denken Sie an die Algorithmen zur Produktempfehlung beim Onlinehandel», sagt Katharina Degen.

Sie hat zusammen mit einem Team die Arbeitsmarktdaten von zehn Kantonen zwischen 2010 und 2020 ausgewertet. Degen hat dabei gesehen, dass die Digitalisierung zu einem Abbau oder einer Verschiebung von Arbeitsplätzen führte.

Auch Übersetzungs- und andere Hilfstools sowie neuerdings ChatGPT vereinfachten viele Arbeiten: «Sie bringen uns pfannenfertige Antworten auf viele Fragen», betont Degen. Und dabei werde der Einfluss von KI auf den Arbeitsmarkt erst so richtig spürbar.

Flexibilität und technisches Know-how gefragt

Trotzdem sehe man, dass sich die Berufsfelder und vor allem die Jobprofile veränderten – und zwar über fast alle Berufsgruppen hinweg. Gefordert seien die Angestellten mit vielen verschiedenen Programmen und Tools, es brauche einen sicheren Umgang mit Datenschutzsicherheit sowie ein gewisses Know-how bei technischen Problemen, so Degen.

Doch nicht nur die digitalen Fähigkeiten würden im Zeitalter von KI noch wichtiger. Immer wichtiger werde vor allem auch die Bereitschaft, sich immer und immer schneller auf neue Situationen einzustellen. Es geht um Neugierde, Anpassungsfähigkeit. Selfmanagement, wie das neudeutsch heisst.

Kompetenz-Portfolios würden auch den Quereinstieg erleichtern.
Autor: Edgar Spieler Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich

Diese Entwicklung stellt die Wirtschaft vor Herausforderungen. Denn wie findet sie passende Arbeitskräfte und hält diese digital fit?

Edgar Spieler vom Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich ist angesichts dieser Herausforderungen überzeugt, dass es ein grundlegendes Umdenken bei der Arbeitsvermittlung brauche.

Gefragt sind verschiedenste Kompetenzen

Die Währung der Zukunft sei nicht ein enges Berufsverständnis, sondern ein Portfolio von übergreifenden Kompetenzen. Solche Portfolios sollten für die ganze Schweiz gelten und von den Berufsverbänden ausgearbeitet werden, so Spieler.

Eine Bankangestellte zum Beispiel würde sich durch die Kompetenzen im Umgang mit verschiedenen digitalen Tools auszeichnen, durch Auftritts- und Beratungsfähigkeiten oder durch hohe Eigenverantwortung. Das sind Kompetenzen, die auch in anderen Berufsfeldern gesucht sind. Und so würde die Arbeitsvermittlung flexibler oder Arbeitsfeldwechsel eher möglich.

Berufsfelder könnten zusammenrücken

«Die Kompetenz-Portfolios erleichtern auch einen Quereinstieg», ist Spieler überzeugt. Man sehe so, welche Tätigkeitsfelder nahe beieinander lägen und wann eine Umschulung machbar sei.

Das klingt gut – in der Theorie. In der Praxis muss allerdings noch einiges passieren, damit ein solches Umdenken funktionieren kann.

Gefordert sind hier die Berufsausbildungs-Institutionen, die regionalen Arbeitsvermittlungsstellen RAV, aber auch die einzelnen Unternehmen. Überall dort ist das noch Zukunftsmusik.

Rendez-vous, 9.5.2023, 12:30 Uhr

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