Nachdem der invasive Japankäfer den Winter wohl überlebt hat, ergreifen die Zürcher Behörden weitere Massnahmen. Der Kanton Zürich hat damit begonnen, diverse Fussballplätze in Kloten mit einer Plastikfolie abzudecken.
Fachleute gehen nämlich davon aus, dass sich vor allem im Boden der Fussballplätze Larven des Schädlings befinden, der zahlreichen Pflanzenarten gefährlich werden kann. Durch das Absterben des unter der Folie liegenden Rasens verhungern die Larven des Japankäfers. Sollten sich einzelne Käfer trotzdem entwickeln können, hindert die Folie sie am Ausfliegen.
«Wir sind optimistisch, dass diese Massnahme funktioniert», sagte Fiona Eyer von der Fachstelle für Pflanzenschutz des Kantons Zürich am Dienstag vor den Medien.
Zusätzlich zur Abdeckung der Fussballplätze würden in Kloten ausserdem, wie bereits im letzten Jahr, mehrere Überwachungsfallen aufgestellt. Werden dort Käfer gefunden, kommen weitere Massnahmen zur Bekämpfung zum Zug.
Dazu gehören unter anderem Netzfallen mit Insektizid, ein allgemeines Bewässerungsverbot für Grünflächen in Kloten sowie das Verbot, Grünabfall aus Kloten sowie der umliegenden Überwachungszone wegzubringen.
Die Folie auf den Fussballplätzen soll bis voraussichtlich im September liegen bleiben. Für den lokalen Fussballclub, den FC Kloten, hat dies einschneidende Auswirkungen.
FC Kloten spricht von Riesenkatastrophe
Auf sechs der sieben Fussballfelder kann während der ganzen Saison kein Fussball gespielt werden. «Das ist für uns natürlich eine Riesenkatastrophe», sagt Peter Wartmann, Präsident des FC Kloten. Für die Trainings stehe lediglich noch ein Platz mit Kunstrasen zur Verfügung. Der FC Kloten muss deshalb seine Trainingszeiten verkürzen.
Diese Einschränkungen kosteten den Club viel Geld. Präsident Peter Wartmann spricht von einem sechsstelligen Betrag, der dem Club Ende Jahr fehlen werde. «Der Cupfinal des regionalen Fussballverbands kann nicht wie geplant bei uns stattfinden. Auch fehlen Einnahmen aus dem Kioskbetrieb.»
Bereits im letzten Jahr forderte der FC Kloten vom Bund eine Entschädigung. Doch dafür fehle die gesetzliche Grundlage, heisst es von der Zürcher Baudirektion. In der Bundesverordnung seien solche Entschädigungen nur für Landwirtschafts- oder Gartenbetriebe vorgesehen, nicht aber für Vereine oder Private. Immerhin: die Stadt Kloten hat, wie bereits im letzten Jahr, finanzielle Hilfe angeboten.
Derweilen überlegt der FC Kloten, ob er auf allen seinen Fussballplätzen Kunstrasen auslegen will. Dies wäre eine effektive Lösung gegen den Japankäfer, doch auch eine sehr teure.