Eines vorab: Zurzeit sind für die Schweizer Bevölkerung aufgrund des Kriegs in der Ukraine keine besonderen Massnahmen nötig. Dennoch hat in diesem Zusammenhang das Bundesamt für Bevölkerungsschutz Babs ein Infoblatt veröffentlicht – wegen zahlreicher besorgter Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern.
Zurzeit sind für die Bevölkerung keine besonderen Massnahmen nötig.
Um dem Informationsbedürfnis nachzukommen, fasst der Bund die wichtigsten Punkte zusammen.
Schutzräume in Luftschutzkellern:
- Gesamtschweizerisch sind in rund 365'000 privaten und öffentlichen Schutzräumen rund 9 Millionen Schutzplätze für die Einwohnerinnen und Einwohner vorhanden. Das entspricht einem Deckungsgrad von über 100 Prozent – es hätte in einem Notfall also mehr als genügend Schutzräume für die gesamte Schweizer Bevölkerung.
- Die Bekanntgabe der Zuweisung der Bevölkerung zu den Schutzräumen erfolgt dann, wenn es die sicherheitspolitische Lage erfordert. Das ist zurzeit nicht der Fall. Die Kantone führen die Zuweisungsplanung und aktualisieren sie regelmässig.
- Schutzräume werden ansonsten für alltägliche Dinge benutzt: Sie sind beispielsweise Kellerräume, Lager oder Vereinslokale. Sie können in kurzer Zeit zum Schutz für die Bevölkerung hergerichtet werden. Die Vorbereitung der Schutzräume, also das Ausräumen und Einrichten, erfolgt erst auf Anordnung der Behörden.
Notvorrat
- Die Bevölkerung sollte laut Bund in der Lage sein, sich während mehrerer Tage selbst verpflegen zu können – konkret rät die wirtschaftliche Landesversorgung (WL) zu einem Lebensmittelvorrat von rund einer Woche. Zum Notvorrat gehören lagerfähige Lebensmittel und 9 Liter Wasser pro Person sowie die wichtigsten Medikamente.
Jodtabletten:
- Zuerst das Wichtige vorweg: Es gibt in Bezug auf die aktuelle Situation kein Szenario, bei dem die Verteilung beziehungsweise die Einnahme von Jodtabletten erforderlich ist. Der Bund verzichtet derzeit auf die Anordnung allfälliger Schutzmassnahmen für einen nuklearen Konflikt.
- Jodtabletten kommen nur bei einem schweren AKW-Unfall zum Einsatz, bei dem radioaktives Jod austritt. Sie verhindern, dass sich in den Schilddrüsen radioaktives Jod anreichert und Schilddrüsenkrebs entsteht. Bei einem Ereignis müssen Jodtabletten rechtzeitig eingenommen werden.
- In Gemeinden im Umkreis von 50 Kilometer um ein schweizerisches Atomkraftwerk werden Jodtabletten vorsorglich an alle Personen verteilt. In diesen Gemeinden lagern Jodtabletten auch in Apotheken und Drogerien und könnten dort bei Verlust bezogen werden.
- In Gebieten ausserhalb von 50 Kilometer um ein schweizerisches Atomkraftwerk lagern die Kantone Jodtabletten, um im Ereignisfall die gesamte Bevölkerung damit zu versorgen. Derzeit müssen Privatpersonen ausserhalb dieser Zone keine Jodtabletten lagern.
Warnung und Alarmierung:
- Bei einer konkreten Gefahr alarmieren die Behörden die Bevölkerung mittels Sirenen und geben die Verhaltensanweisungen über Radio und Alertswiss bekannt. Das Babs empfiehlt, die Alarmierungs-App Alertswiss auf dem Smartphone zu installieren.