- Der Bündner Jon Pult hat offiziell seine Kandidatur für den Bundesrat bekannt gegeben, so eine Mitteilung der SP.
- Jon Pult (Jahrgang 1984) ist damit der Vierte, der die Nachfolge von Alain Berset antreten will.
- Der schweizerisch-italienische Doppelbürger ist seit 2019 Mitglied des Nationalrats und Vizepräsident der SP Schweiz.
«Vielfalt und Zusammenhalt prägen mein Leben», betont der 38-jährige Jon Pult an einer Medienkonferenz der SP Graubünden in Bern. Dafür will sich Pult auch in der Landesregierung engagieren. Parteipräsident der SP Graubünden Andri Perl betont zudem Pults Leistungsausweis in dessen zwanzigjähriger Laufbahn – «von der Gemeindepolitik über die Kantonspolitik bis in die Bundespolitik».
Aufgewachsen ist Pult zwischen dem romanischen Unterengadin, der italienischen Metropole Milano und der Bündner Kantonshauptstadt Chur. Als Student und danach als Mitarbeiter eines KMU war er Wochenaufenthalter in Zürich. Mit seiner Frau lebt er nun zwischen Chur und Bern. Jon Pult ist Kommunikations- und Strategieberater.
Ich bleibe Doppelbürger und würde mich als Bundesrat zu 100 Prozent für die Schweiz engagieren.
Seinen italienischen Pass, den er neben dem schweizerischen hat, würde Pult behalten: «Ich bleibe Doppelbürger und würde mich als Bundesrat zu 100 Prozent für die Schweiz engagieren.»
Der nach eigenen Angaben dreisprachige Pult gilt als eines der grössten Talente der SP und als guter Rhetoriker. Schon ein Jahr nach seinem Einzug ins Parlament machte ihn die SP zum Vizepräsidenten. Erfahrungen als Parlamentarier hat er aus dem Churer Stadtparlament und dem Bündner Kantonsparlament. Bis 2016 präsidierte Pult die SP Graubünden. Ein Exekutivamt hatte er bisher nicht inne.
Das Kandidatenkarussell für die Berset-Nachfolge
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Bild 1 von 12Legende: Evi Allemann Die Berner Regierungsrätin Evi Allemann (Jahrgang 1978) kandidiert für den Bundesrat. Von 2003 bis 2018 war die Juristin im Nationalrat. KEYSTONE/Alessandro Della Valle
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Bild 2 von 12Legende: Allemann hatte bereits letztes Jahr für die Nachfolge von Simonetta Sommaruga kandidert. Sie unterlag damals in der internen Ausmarchung Eva Herzog und Elisabeth Baume-Schneider. Keystone/Peter Klaunzer
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Bild 3 von 12Legende: Roger Nordmann Der Waadtländer SP-Nationalrat Roger Nordmann (Jahrgang 1973) will in die Landesregierung, wie er anfangs Oktober an einer Medienkonferenz bekannt gab. KEYSTONE/Anthony Anex
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Bild 4 von 12Legende: Nordmann sitzt seit 2004 in der Grossen Kammer unter der Bundeshauskuppel. Viermal wurde er wiedergewählt. Im Nationalrat ist er Mitglied der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie. Von 2015 bis 2023 war er Fraktionschef. KEYSTONE/Gaetan Bally
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Bild 5 von 12Legende: Jon Pult Der Bündner Nationalrat Jon Pult (Jahrgang 1984) kandidiert offiziell für den Bundesrat. Der schweizerisch-italienische Doppelbürger wurde 2019 in den Nationalrat gewählt. Keystone / Alessandro Della Valle
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Bild 6 von 12Legende: Pult gilt als eines der grössten Talente der SP und als guter Rhetoriker. Schon ein Jahr nach seinem Einzug ins Parlament machte ihn die SP zum Vizepräsidenten. Keystone / PABLO GIANINAZZI
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Bild 7 von 12Legende: Beat Jans Der frühere Nationalrat und heutige Basler Regierungspräsident Beat Jans (Jahrgang 1964) will Bundesrat werden, wie er am 22. September offiziell bekannt gab. KEYSTONE/Peter Schneider
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Bild 8 von 12Legende: «Ich würde das Amt gerne und mit Überzeugung ausüben», sagte Jans an der Konferenz. Er hätte auch aus regionalpolitischen Überlegungen gute Chancen. Der Kanton Basel-Stadt war schon lange nicht mehr im Bundesrat vertreten. KEYSTONE / Peter Schneider
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Bild 9 von 12Legende: Matthias Aebischer Der Berner Nationalrat Matthias Aebischer (Jahrgang 1967) will die Nachfolge von Alain Berset antreten. Keystone / ALESSANDRO DELLA VALLE
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Bild 10 von 12Legende: Vor seiner Zeit im Nationalrat war Aebischer unter anderem Moderator verschiedener Sendungen beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF und erlangte dadurch in der Deutschschweiz grosse Bekanntheit. SRF
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Bild 11 von 12Legende: Daniel Jositsch Der Zürcher Ständerat (Jahrgang 1965) kandidiert offiziell für den Bundesrat. Nach dem Rücktritt von Simonetta Sommaruga im vergangenen Jahr hatte Daniel Jositsch bereits kandidiert, obwohl die SP ein reines Frauenticket beschlossen hatte. KEYSTONE/ANTHONY ANEX
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Bild 12 von 12Legende: Bei der Wahl durch die Bundesversammlung erhielt er in den ersten Wahlgängen zahlreiche Stimmen. Schliesslich setzte sich jedoch Elisabeth Baume-Schneider durch. Für ihn als Bundesrat sprechen seine Erfahrung in Bundesbern und seine urbane Herkunft. Jositsch gilt als Vertreter des rechten Flügels der SP. KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE
Nach Daniel Jositsch, Matthias Aebischer und Beat Jans tritt auch der Bündner Nationalrat offiziell das Rennen um die Nachfolge von Alain Berset im Bundesrat an. Der 38-Jährige ist mit Abstand der Jüngste der vier Männer, die sich für die Nachfolge von Alain Berset interessieren.
Würde Pult gewählt, wäre Graubünden acht Jahre nach dem Rücktritt von Eveline Widmer-Schlumpf erneut in der Landesregierung vertreten. Seit 1848 wäre Pult das fünfte Regierungsmitglied aus dem Kanton Graubünden.