- Die Mitte hat ihren Nominierungsprozess für die Nachfolge von Parteipräsident Gerhard Pfister gestartet.
- Eine Einzelkandidatur müsse zwingend aus der Bundeshausfraktion kommen, hiess es vor den Medien in Bern.
- Im Falle einer Co-Kandidatur müsse aus der Bundeshausfraktion mindestens eine Person stammen.
- Der langjährige Präsident Gerhard Pfister hat Anfang Januar seinen Rücktritt aus dem Amt per Ende Juni bekannt gegeben.
«Diese Etappe ist eine wichtige Phase für unsere Partei», sagte Kommissionspräsident und Ständerat Charles Juillard (JU) nach der Sitzung vor den Medien im Bundeshaus. Zuvor nahm die Findungskommission für das Parteipräsidium der Mitte mit einer ersten Sitzung ihre Arbeit auf.
Am 28. Juni soll dann die Wahl eines neuen Präsidiums an der Delegiertenversammlung in Bern erfolgen.
Fokus auf Parteistrategie und Wahlen 2027
Gesucht sei eine «starke Führungspersönlichkeit mit einem klaren strategischen Weitblick und langjähriger politischer Erfahrung, einem breiten politischen Netzwerk und einer ausgeprägten Kommunikationsfähigkeit», sagte Kommissions-Vizepräsidentin und Nationalrätin Regina Durrer (NW) zum Anforderungsprofil.
Wir nehmen gerne Kandidaturen von starken Frauen entgegen, genauso wie von starken Männern.
Die neue Parteispitze solle die Mitte klar positionieren, komplexe Themen verständlich vermitteln sowie die verschiedenen Anliegen der Parteimitglieder moderieren. Dass mindestens eine Kandidatur aus der Mitte-Bundeshausfraktion kommen solle, stelle die Anbindung an die nationale Politik sicher, hiess es weiter.
Nachfolge von Gerhard Pfister
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Bild 1 von 13. «Es wäre ein möglicher nächster Schritt», sagt Mitte-Fraktionspräsident Philipp Matthias Bregy. Bildquelle: Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE.
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Bild 2 von 13. Der Urner Nationalrat Simon Stadler sitzt seit 2019 in der grossen Kammer. Der 36-Jährige sagte gegenüber SRF, dass er sich eine Kandidatur überlegen wolle. Bildquelle: KEYSTONE/Gaetan Bally.
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Bild 3 von 13. Die Freiburger Nationalrätin Marie-France Roth Pasquier hat nach eigener Aussage noch nicht über eine mögliche Kandidatur entschieden. Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro della Valle.
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Bild 4 von 13. Bisher nicht geäussert hat sich unter anderem die Aargauer Ständerätin Marianne Binder, die bereits Teil des Parteipräsidiums ist. Bildquelle: Keystone/Peter Klaunzer.
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Bild 5 von 13. Zahlreiche prominente Mitte-Politikerinnen und -Politiker erteilten einer Kandidatur bereits eine Absage. Dazu gehören ... Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro della Valle.
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Bild 6 von 13. ... Nationalrätin und Vize-Präsidentin der Mitte Schweiz Yvonne Bürgin. Sie möchte sich auf das Fraktionspräsidium konzentrieren, falls dieses durch die Wahl von Philipp Bregy frei wird. Bildquelle: Keystone/URS FLUEELER.
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Bild 7 von 13. ... die Zürcher Mitte-Nationalrätin Nicole Barandun, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt. Eigentlich wollte sie für ein Co-Präsidium kandidieren, fand aber keine Partnerin oder keinen Partner. Bildquelle: Keystone/ ALESSANDRO DELLA VALLE.
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Bild 8 von 13. ... der Mitte-Nationalrat und langjährige Gemeinderat der Stadt Bern, Reto Nause. Er hatte erst Interesse signalisiert, dann aber gegenüber seiner Kantonalpartei seinen Verzicht erklärt. Bildquelle: Keystone/ANTHONY ANEX.
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Bild 9 von 13. ... die Freiburger Ständerätin und Banken-PUK-Präsidentin Isabelle Chassot. Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro della Valle.
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Bild 10 von 13. ... der ehemalige Bündner Nationalratspräsident Martin Candinas. Bildquelle: KEYSTONE/Anthony Anex.
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Bild 11 von 13. ... oder der St. Galler Ständerat Benedikt Würth. Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro della Valle.
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Bild 12 von 13. Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter will selber nicht kandidieren, würde sich aber eine Frau an der Spitze der Mitte-Partei wünschen ... Bildquelle: Keystone/ ANTHONY ANEX.
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Bild 13 von 13. ... genauso wie die Präsidentin der Mitte-Frauen, Christina Bachmann-Roth. Bildquelle: Keystone/WALTER BIERI.
Weitere essenzielle Kriterien sind laut der Mitte Belastbarkeit, ein souveränes Auftreten, Deutsch- und Französischkenntnisse sowie Medienaffinität. Neben der Weiterentwicklung der Parteistrategie soll die neue Parteispitze unter anderem die Wahlkampagne für die eidgenössischen Wahlen 2027 sowie die Kommunikation und Zusammenarbeit mit Bundesrat, Fraktion und Kantonalparteien gestalten.
Kandidaturen eingehend prüfen
Die Nominierung für das Amt erfolge durch die Mitte-Kantonalparteien. Letztere seien eingeladen, ihre Vorschläge bis am Montag, dem 28. April um 12 Uhr, bei der Findungskommission einzureichen. Die Kantonalparteien seien bei ihren Nominierungen «auch dafür verantwortlich, dass die Kandidierenden den Anforderungen bestmöglich entsprechen», sagte Franziska Steiner-Kaufmann, Präsidentin der Mitte des Kantons St. Gallen.
Die Findungskommission werde sämtliche Kandidaturen am 2. Mai sorgfältig und gleichberechtigt prüfen und dabei auch Anhörungen durchführen. Man gehe aber davon aus, dass die Kantonalparteien die Kandidaturen im Vorfeld eingehend prüfen würden, sagte derweil Nationalrätin Durrer. Empfehlungen gebe die Kommission keine ab, man sage in der Folge nur, «wer wählbar sei, und wer nicht».
Auch zur Geschlechterfrage für das neue Präsidium äusserte sich die Kommission nur vage: «Wir nehmen gerne Kandidaturen von starken Frauen entgegen, genauso wie von starken Männern», sagte Durrer.