Olympische Winterspiele mit Eiskunstlauf auf dem zugefrorenen See, Eishockey im Stadion und Skispringen am Berg – das gab es in der Schweiz 1928 und 1948. Danach scheiterten die Pläne für eine Austragung immer wieder. An der Idee von Olympischen Winterspielen hierzulande hielt man aber fest.
1928 empfing St. Moritz 25 Länder im Engadin. Fern blieb dagegen fast der Schnee, die Organisatoren kämpften mit ungewöhnlich hohen Temperaturen.
«St. Moritz hat so viele Besucher bekommen, dass seine Strassen dem olympischen Völkergetümmel kaum mehr Raum zu bieten vermögen», lautete der Fernsehkommentar 1948 zu den zweiten Olympischen Winterspielen in den Schweizer Bergen. Mit ihr endete eine wegen des Zweiten Weltkriegs zwölf Jahre andauernde Pause ohne Olympische Winterspiele.
Seither sind Dutzende Schweizer Kandidaturen – teils schon in frühem Stadium – gescheitert. So setzte sich Squaw Valley (USA) für den Anlass 1960 gegen St. Moritz durch. Innsbruck wurde wiederum Gastort für die Spiele 1976, für die sich auch Sion beworben hatte.
Auch weitere Walliser Bewerbungen für die Austragungen 2002 und 2006 hatten bei den Entscheidungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) das Nachsehen. Später geplante Kandidaturen – unter anderem in Bern und Graubünden – scheiterten bereits am Nein des Stimmvolks.
Immer wieder kam die Schweiz für die Winterspiele zur Sprache
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Bild 1 von 5. Nachdem man für die Winterspiele 2002 gegen Salt Lake City erwartungsgemäss chancenlos geblieben war, reichte die Schweiz für 2006 gleich die nächste Kandidatur ein: Sion 2006. Bildquelle: IMAGO / YAY Images.
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Bild 2 von 5. Am 19. Juni 1999 fieberten 15'000 Menschen dem Entscheid für die Olympischen Winterspiele 2006 in der Walliser Hauptstadt entgegen. Schliesslich fiel die Wahl des IOC auf Turin. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 5. Am 22. September 2002 lehnten die Bernerinnen und Berner die für eine Olympia-Bewerbung benötigten Kredite über insgesamt 22.5 Millionen Franken mit wuchtigen 78 Prozent Nein-Stimmen ab. Bildquelle: KEYSTONE/Yoshiko Kusano.
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Bild 4 von 5. Ein paar Jahre später wird im Bündnerland eine Kandidatur abgelehnt – während der Durchführung der alpinen Skiweltmeisterschaften in St. Moritz im Februar 2017. Danach setzte Swiss Olympic alle Hoffnungen auf das Wallis. Bildquelle: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller).
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Bild 5 von 5. Aber auch Sion 2026 scheiterte am Nein der Bevölkerung. Deren Verdikt bei der Abstimmung zu einer Kostenbeteiligung über 100 Millionen Franken lautete: 71'579 Nein- zu 61'019 Ja-Stimmen. Bildquelle: KEYSTONE/Valentin Flauraud.
Die Olympischen Winterspiele hatten es schwer in der Schweiz. Obwohl in den vergangenen Jahren sowohl der Bundesrat und viele Kantonsregierungen eine Austragung befürworteten, waren sich Politik und Gesellschaft über eine Kandidatur schliesslich oft uneins.
Falls die Olympischen Winterspiele ab 2030 ihren Weg doch wieder in die Schweiz finden würden, dann wäre nicht mehr nur in St. Moritz Jubel angesagt. Stand jetzt wird mit über zehn verschiedenen Austragungsorten geplant.
Finden hier 2030 die grossen Feiern der Winterspiele statt?
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Bild 1 von 2. Die Eröffnungsfeier könnte laut Swiss Olympic in Lausanne stattfinden. (Blick auf das 2020 fertiggestellte Stade de la Tuilière). Bildquelle: KEYSTONE/Laurent Gillieron.
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Bild 2 von 2. Die Schlussfeier wäre in Bern geplant. (Blick auf das Stadion Wankdorf mit über 30'000 Plätzen). Bildquelle: KEYSTONE/Martin Ruetschi.