Die Kritik war harsch: Am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Pratteln BL soll es an Fluchtwegen mangeln, der Mega-Event sei nicht sicher. Ende April hatte der damalige Sicherheitschef Marcus Müller das Handtuch geworfen. «Wenn wir nicht die nötigen Fluchtwege haben, sehe ich eine Gefahr. Es kann zu Gedränge und stürzenden Menschen kommen. Das darf nicht sein», hatte Müller gewarnt.
Seit den öffentlich geäusserten Sicherheitsbedenken waren die Organisatoren in die Defensive. Am Mittwoch haben sie nun Anpassungen beim Sicherheitskonzept präsentiert – diese sind von der Baselbieter Polizei jetzt abgesegnet worden.
Aus Sicht der Polizei braucht es keine weiteren Auflagen mehr.
Der Vizekommandant der Baselbieter Kantonspolizei, Reto Zuber, stellt dem Sicherheitskonzept jetzt ein gutes Zeugnis aus. «Aus Sicht der Polizei braucht es keine weiteren Auflagen mehr. In Zusammenarbeit mit Fachbüros sind wir zum Schluss gekommen, dass das Sicherheitskonzept hohen europäischen Normen entspricht.»
Nach der Kritik hat das OK zusätzliche Fluchtwege eingeplant und bestehende Brücken verbreitert.
Die Überprüfung aller massgeblichen Bereiche habe die Polizei zusammen mit dem Feuerwehrinspektorat und der Sanität durchgeführt, so Zuber. Der Baselbieter Regierungsrat und Präsident des Organisationskomitees, Thomas Weber (SVP), betont ausserdem, dass ein siebenstelliger Betrag in Sicherheitsmassnahmen gesteckt worden sei.
Weber begrüsst es, dass die Polizei das Konzept nochmals genau inspiziert hat: «Das ist gut. Wir können so auch aufzeigen, dass wir das Menschenmögliche gemacht haben und auch für Worst-Case-Szenario vorbereitet sind.»
Polizei wurde erst nach öffentlichem Druck aktiv
Dass die Polizei den Organisatoren bei der Sicherheitsfragen genau auf die Finger schaut, war nicht geplant. Im Kanton Baselland sind die jeweiligen Gemeinden für Bewilligungen zuständig. Die Standortgemeinde Pratteln hatte diese denn auch erteilt.
Nach der medialen Präsenz sind wir zum Schluss gekommen, dass sich wahrscheinlich lohnt, genauer hinzuschauen.
Erst nach dem Rücktritt des Sicherheitsbeauftragten Marcus Müller war Kritik am Sicherheitskonzept des Grossanlasses laut geworden – der mediale Druck stieg.
Darauf hat die Polizei das Konzept kritisch begutachtet: «Nach der medialen Präsenz sind wir zum Schluss gekommen, dass sich wahrscheinlich lohnt, genauer hinzuschauen», sagt der Sicherheitschef der Baselbieter Polizei, Reto Zuber. Die Polizei könne Veranstaltungen überprüfen, wenn es Bedenken gibt.