Der Klimawandel habe dazu geführt, dass viele allergieauslösende Pflanzen ihre Pollen früher und mit höherer Intensität freisetzten, heisst es in einem von der Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) veröffentlichten Faktenblatt. Zudem begünstige der Klimawandel die Ausbreitung invasiver, stark allergener Pflanzen wie Ambrosia.
Auch die Luftverschmutzung könnte zur Ausbreitung von Heuschnupfen beigetragen haben. Pflanzen scheinen durch die schlechte Luft laut Forschenden gestresst und produzieren Pollen, die stärkere allergische Reaktionen auslösen. Zudem kann die Luftverschmutzung die Atemwege von Menschen schädigen, was Asthma und Heuschnupfen fördert.
Rund 20 Prozent der Schweizer leiden unter Heuschnupfen
Laut dem Faktenblatt waren im Jahr 1926 schätzungsweise 0.8 Prozent der Bevölkerung allergisch gegen Pollen. Heute wird geschätzt, dass rund 20 Prozent der Personen in der Schweiz davon betroffen sind. Der Anstieg der Allergiehäufigkeit ist ein globales Phänomen.
Das habe neben Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen auch wirtschaftliche Folgen: «In der Schweiz erreichen sie Schätzungen zufolge eine Höhe zwischen einer und vier Milliarden Schweizer Franken pro Jahr», heisst es im Faktenblatt. Darin enthalten seien sowohl direkte Kosten für Medikamente oder Spitalaufenthalte als auch indirekte Kosten durch verminderte Produktivität und verpasste Schul- und Arbeitstage.
Bepflanzung anpassen
Das Faktenblatt wurde von Forschenden der Schweizerischen Kommission für Atmosphärenchemie und -physik (ACP), der SCNAT und des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) erstellt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler trugen darin aktuelle Erkenntnisse zum Thema zusammen.
Um dagegen anzukämpfen, schlagen die Forschenden eine Reihe von Massnahmen vor. Dazu gehört eine Begrenzung des Klimawandels und der Luftverschmutzung, eine Bekämpfung invasiver Arten, eine angepasste Bepflanzung in Gemeinden und ein Warnsystem.