Zwei Mitarbeiter des Kieswerks hatten im Sommer mit dem Bagger «merkwürdige Gegenstände» entdeckt und «vorsorglich» den Archäologischen Dienst des Kantons Bern (ADB) eingeschaltet, schreibt der Kanton Bern in einer Mitteilung.
Ein erwachsener Bulle
Dieser stellte noch am selben Tag fest: Bei den «merkwürdigen Gegenständen» handelt es sich um den Stosszahn eines Mammuts. Rund einen halben Meter lang ist der Zahn und stammt wahrscheinlich von einem erwachsenen Mammutbullen.
Wie aber ist der Stosszahn des Mammuts nach Wynau im Kanton Bern gekommen? Forschende der Universität Bern vermuten, dass sich dort, wo heute die Kiesgrube steht, einst ein Fluss seinen Weg bahnte. Zu diesem Schluss kamen sie aufgrund der Abfolge und Zusammensetzung der Sand- und Kiesschichten.
Vom Fluss angeschwemmt
Der Bulle lebte vor mehr als 25'000 Jahren im äussersten Nordosten des Kantons Bern und ist wahrscheinlich in der Steppenlandschaft des Mittellandes im Vorfeld des Rhonegletschers gestorben. Der Gletscher bedeckte damals das westliche Mittelland und endete nur wenige Kilometer vom Fundort entfernt.
Der Fluss habe den liegengebliebenen Stosszahn an den Fundort geschwemmt. Überdeckt von Sand und Kies, seien die Fragmente dort gut geschützt über Jahrtausende im Boden erhalten geblieben, so der Kanton Bern.
Der Archäologische Dienst und das Naturhistorische Museum der Burgergemeinde Bern werden nun darüber entscheiden, wie der Fund konserviert und wo er aufbewahrt werden soll.