Der Standortkanton Bern und die umliegenden Kantone haben beim Bund Stellung bezogen zum geplanten Rückbau des Kernkraftwerks Mühleberg, das Ende 2019 die Stromproduktion einstellen soll. Bern, Solothurn, Freiburg, Waadt und Neuenburg äussern sich in ihren Stellungnahmen, die SRF vorliegen, grundsätzlich positiv. Das freut die Berner Regierungsrätin Barbara Egger: «Politisch sollte es jetzt, da die Stellungnahmen der Kantone vorliegen, keine Verzögerungen mehr geben.»
Wie es juristisch aussehe mit einzelnen Einsprachen, könne man jedoch nie genau sagen, erklärt Egger. «Im Moment rechnen wir aber damit, dass alles zeitlich so abgewickelt werden kann wie vorgesehen.» Der Kanton Bern hält die Mehrheit an der Mühleberg-Betreiberin BKW. Es stellt sich die Frage, ob er sich deshalb positiv zum Stilllegungsprojekt geäussert hat. Egger verneint: «Die Fachleute des Kantons sind sehr zufrieden mit dem Projekt.»
Radioaktivität soll genau gemessen werden
Es seien bloss noch einzelne Details zu klären, etwa die Auswirkungen des Rückbaus auf die Wassermengen und die Temperatur der Aare. Zudem müsse die Radioaktivität des Aarewassers bis zum Abschluss des Rückbaus genau gemessen werden. Dies fordert auch der Kanton Solothurn. Neuenburg wiederum sorgt sich darum, wo und wie der Bauschutt aus Mühleberg dereinst gelagert werden soll.
Der Kanton Waadt äussert sich zur finanziellen Seite des Rückbaus. Die Kosten müssten gut überwacht werden, damit nicht am Schluss der Bund und die Kantone eine offene Rechnung begleichen müssten. Grundsätzlich steht der Kanton Waadt aber wie die anderen Anliegerkantone dem Projekt positiv gegenüber. Das Ziel, eine grüne Wiese in Mühleberg im Jahr 2034, bleibt bestehen.