Die Umweltkommission des Ständerates (UREK) will den Wolf in der Schweiz wieder zu einer jagbaren Tierart machen. Mit sechs gegen vier Stimmen bei zwei Enthaltungen sprach sich die Kommission für die Motion aus, wie die Parlamentsdienste mitteilten.
Erhält der Vorstoss des früheren Walliser Ständerates René Imoberdorf in beiden Räten eine Mehrheit, müsste der Bundesrat einen Vorschlag ausarbeiten, um das Jagdgesetz zu ändern.
Seit vergangenem Sommer dürfen Jungwölfe eines Rudels unter gewissen Voraussetzungen bereits abgeschossen werden – etwa dann, wenn sich die Wölfe regelmässig in der Nähe von Siedlungen aufhalten. Das Parlament hatte den Bundesrat mit der Annahme einer Motion von Ständerat Engler (CVP/GR) damit beauftragt, den Schutz zu lockern.
Rücksicht auf Bergkantone
Der Vorstoss von René Imoberdorf geht nun aber deutlich weiter: Der Wolf soll als jagbare Art eingestuft werden. Die Mehrheit der Ständeratskommission ist der Auffassung, die Zunahme der Wölfe müsse gebremst werden, wie es in der Mitteilung heisst. Die Bedenken der Bergkantone seien ernst zu nehmen. Die bisherigen Massnahmen mit dem Herdenschutz und einzelnen Abschüssen von Wölfen reichten nicht.
Die Kommissionsmehrheit sei sich bewusst, dass die Jagd auf den Wolf nicht vereinbar wäre mit dem Verbleib in der Berner Konvention, die den Wolf als streng geschützte Tierart führt, hält die UREK fest. Für die Minderheit der Kommission komme die Jagd auf den Wolf schon nur aus diesem Grund nicht in Frage.
Für Gegner ist Lockerung bereits ausgewogen
Die Gegner des Kommissionsbeschlusses erklären ausserdem, dass die erfolgte Lockerung des Schutzes bereits eine ausgewogene Lösung darstelle. Die trage sowohl den Anliegen der Bergbevölkerung Rechnung als auch dem Schutz des Wolfes.
Der Kommission lag auch eine Standesinitiative des Kantons Wallis mit dem Titel «Wolf. Fertig lustig!» vor, die dasselbe fordert wie Imoberdorfs Motion. Die Kommission lehnte die Initiative jedoch ab. Bei einem Ja zur Standesinitiative müsste das Parlament selber eine Gesetzesänderung ausarbeiten, bei einem Ja zur Motion erhielte der Bundesrat den Auftrag dazu.