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Spitzenlöhne bei der Axpo Eigentümer-Kantone reden jetzt bei den Kaderlöhnen der Axpo mit

  • Die Löhne der Konzernleitung des Energiekonzerns Axpo geben zu reden.
  • Die Kantone als Aktionäre und Eigentümer der Axpo werden in Zukunft über die Vergütung der Geschäftsleitung bestimmen.
  • An der Axpo-Generalversammlung am Freitag ist ein entsprechender Antrag des Kantons Aargau angenommen worden.

Der Regierungsrat des Kantons Aargau hatte im Dezember bekanntgegeben, die stark gestiegenen Cheflöhne bei der Axpo eindämmen zu wollen. An der Generalversammlung am Freitag wurden die Statuten der Axpo nun entsprechend geändert: Neu entscheidet nicht mehr der Verwaltungsrat, sondern die jährlich stattfindende Generalversammlung über die Vergütungen der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates für das jeweils folgende Geschäftsjahr.

Damit sichern sich die Kantone als Eigentümer der Axpo eine grössere Mitsprache bei der Festlegung der Vergütungen für die Konzernleitung. «Mit der Statutenänderung wurde ein wichtiges Ziel erreicht und eine gute Lösung gefunden, die den Bedürfnissen des Aktionariats und der Gesellschaft Rechnung trägt», wird Stephan Attiger, Regierungsrat des Kantons Aargau, in einer Medienmitteilung zitiert.

Der Kanton Aargau hatte den Antrag im Dezember damit begründet, dass man «wenig Verständnis» dafür habe, dass «rekordhohe Boni» ausbezahlt würden. Der Regierungsrat warf der Axpo-Konzernleitung eine «fehlende Sensibilität gegenüber Politik, Wirtschaft und Bevölkerung» vor. Man sei von der Höhe der angekündigten Vergütungen für die Mitglieder der Konzernleitung «negativ überrascht», teilte die Staatskanzlei Ende Dezember mit. Der Antrag wurde für die Axpo-Generalversammlung im Januar gestellt. 

Das Kernkraftwerk Beznau mit dem Logo des Energiekonzerns Axpo.
Legende: Die Axpo betreibt Wasserkraft- und Kernkraftwerke wie hier das AKW Beznau. KEYSTONE / Michael Buholzer

Die Vergütungen für CEO Christoph Brand und die Geschäftsleitung betrugen im Geschäftsjahr 2023/2024 8.6 Millionen Franken. Die Axpo weist einen Gewinn von 1.5 Milliarden Franken aus. 

Axpo unter dem Rettungsschirm

Die Axpo befand sich bis vor kurzem unter dem Rettungsschirm des Bundes, der unter anderem die Auszahlung von Bonuszahlungen verbot. Der Rettungsschirm wurde von Axpo nie beansprucht und wurde mittlerweile wieder aufgehoben. 

Der Kanton Aargau, der mit rund 28 Prozent an der Axpo beteiligt ist, und andere Eigentümer wie der Kanton Zürich (37 Prozent) hatten den Energiekonzern wiederholt aufgefordert, auf solch hohe Kompensationen zu verzichten. Die Axpo war in verschiedenen Eigentümergesprächen und Schreiben wiederholt darauf hingewiesen worden, bei der Höhe der Vergütungen zurückhaltend zu sein.

Auch im Kanton Zürich waren die Saläre kritisiert worden. Im Kanton Glarus (1.7 Prozent Beteiligung) hatten alle Fraktionen im Parlament vor Weihnachten eine Deckelung der Axpo-Kaderlöhne gefordert.

Hohe Sonderdividende

Der Antrag des Kantons Aarau auf Bildung einer Gewinnreserve anstelle der Ausschüttung einer Sonderdividende wurde hingegen abgelehnt. Die Generalversammlung verabschiedete die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende in Höhe von 241 Millionen Franken und einer zusätzlichen Sonderdividende von 429 Millionen Franken.

Der Zürcher GLP-Nationalrat Martin Bäumle wurde neu in den Verwaltungsrat gewählt. Er wird Nachfolger von Roger Wüthrich-Hasenböhler.

SRF 4 News, 17.01.2025, 22:00 Uhr ; 

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