- Nach neun Jahren im Zürcher Stadtrat wird Richard Wolff (AL) bei den Stadtratswahlen 2022 nicht mehr antreten.
- 2013 gelang es Richard Wolff überraschend, einen Sitz der FDP zu erobern.
- Nach neun Jahren wolle er ein grosses Kapitel in seinem Leben abschliessen, begründet Wolff seinen Rückzug.
Bei den Wählern beliebt, aber auch umstritten
Richard Wolffs Wahl 2013 war eine Sensation. Als Vertreter einer Partei mit vier Prozent Wähleranteil eroberte er überraschend den Sitz der FDP mit einem Vorsprung von 685 Stimmen. 2014 und auch 2018 schaffte er die Wiederwahl problemlos. Trotzdem war seine Stadtrats-Karriere von Misstönen begleitet: Wegen Befangenheit wurde er nach den Wahlen 2018 gegen seinen Willen vom Polizei- ins Tiefbaudepartement versetzt. Im Februar 2020 musste er ein wichtiges Dossier abgeben. Sein Vorpreschen mit Plänen zu einem Spurabbau an der Bellerivestrasse wurde nicht goutiert.
Um ihren Sitz zu verteidigen, stellt die AL ein gemischtes Doppel vor: Den langjährigen Gemeinderat und Mieterverbands-Sprecher Walter Angst, 63, und die noch weitgehend unbekannte Gemeinderätin, Pädagogin und Imkerin Olivia Romanelli, 46. Ihnen steht am 20. April noch eine interne Ausmarchung bevor.