- Das bestehende thermische Kraftwerk von Groupe E im neuenburgischen Cornaux wird im laufenden Winter als Reservekraftwerk zur Verfügung stehen.
- Der Bund hat einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.
- Das temporäre Reservekraftwerk in Birr im Kanton Aargau steht ab Mitte Februar im Notfall mit einer Leistung von rund 250 Megawatt parat.
Wenn der Strom knapp würde, könnte Cornaux weitere 36 Megawatt produzieren, wie es in einer Mitteilung vom Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) am Donnerstag heisst. Damit steht in diesem Winter eine Kraftwerkreserve von insgesamt rund 286 Megawatt zur Verfügung.
Das Kraftwerk in Cornaux wurde 1966 errichtet und kann mit Erdgas oder extraleichtem Heizöl betrieben werden. Die derzeitige Gasturbine stammt von 1988. Die Fixkosten für die Bereitstellung über die Vertragslaufzeit vom 1. Februar 2023 bis 30. April 2026 belaufen sich auf rund 9.15 Millionen Franken.
Von 17 möglichen Standorten ausgewählt
Das Kraftwerk wird laut dem Bund jeweils für die Monate Januar bis April als Reserve bereitgestellt und nur im Notfall betrieben. Der Abruf erfolgt durch Swissgrid. Die Höhe der variablen Kosten, beispielsweise für Beschaffung, Transport und Lagerung des Brennstoffs oder die Beschaffung der CO₂-Emissionsrechte, hängt davon ab, ob das Reservekraftwerk tatsächlich abgerufen wird.
Diese variablen Kosten wird Groupe E dem Bund zum Selbstkostenpreis in Rechnung stellen. Die lokalen und kantonalen Behörden wurden seit dem Start der Gespräche mit Groupe E vom Bund auf dem Laufenden gehalten und vor dem Vertragsabschluss noch einmal informiert, heisst es weiter.
Die Gemeinde Cornaux und der Kanton Neuenburg engagierten sich mit der Bereitstellung dieses Reservekraftwerks gemeinsam mit dem Bund für die Stärkung der Versorgungssicherheit. Anfang Jahr hatte die Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) 17 mögliche Standorte für ein Reservegaskraftwerk genannt. Für die Standortwahl massgebend ist gemäss Konzept neben genügend freier Fläche die Nähe einer Gasleitung und ein Anschluss ans Bahnnetz. Dies etwa für den Fall, dass die Anlage mit Heizöl betrieben wird. Als weitere Ausfallversicherung bei einer allfälligen Stromnotlage ist eine Anlage in Monthey im Unterwallis in Vorbereitung.