In dieser Woche ist beim Schweizer Wetter einiges los. Eine Westwindlage sorgt für stürmischen Wind, viel Regen und in den Bergen für eine grosse Portion Neuschnee. Vor allem die Regenankündigung kommt vielen gelegen, der Februar war äusserst regenarm. Wird der Niederschlag der nächsten Tage die Situation etwas beruhigen? Wie sieht es mit Schneefall in den Bergen aus? SRF-Meteorologe Luzian Schmassmann gibt Auskunft.
SRF News: Mit wie viel Niederschlag ist zu rechnen?
Luzian Schmassmann: Es gibt verschiedene Phasen: Im Verlauf des Dienstagabends beginnt der Regen, die Mengen halten sich aber noch in Grenzen. Am Mittwoch und Donnerstag gibt es die nächste Phase mit Niederschlag, aber auch hier sind die Mengen bescheiden. Den Hauptniederschlag erwarten wir von Freitagnachmittag bis Sonntagmorgen. In gewissen Gebieten der Schweiz wird es stark regnen.
Am meisten Niederschlag wird es in den westlichen Bergen geben, also vom Unterwallis bis ins Berner Oberland hinein. Hier rechnen wir bis Sonntag mit 80 bis 110 Millimeter Niederschlag. Beim Jura und den Voralpen sind wir bei zirka 50 bis 80, im Flachland zwischen 20 und 50 Millimetern Niederschlag. Am wenigsten Niederschlag erwarten wir auf der Alpensüdseite. Insgesamt lässt sich sagen, dass im Verlauf der Woche teilweise mehr als die Hälfte des durchschnittlichen Märzniederschlags fällt.
Können die Niederschläge zu Überschwemmungen führen?
Bei grösseren Gewässern muss man sich noch keine Sorge machen; also Rhein, Reuss, Aare, etc. Bei kleineren und mittleren Gewässern aber können die Pegel stark ansteigen. Ob es lokal zu Überschwemmungen kommt, ist momentan schwierig vorauszusagen. Ausschliessen darf man es aber mit diesen Prognosen sicher nicht.
Hinsichtlich der drohenden Trockenheit diesen Frühling/Sommer sind die prognostizierten Schneemengen oberhalb von 2000 Metern eine gute Nachricht.
Viele Skigebiete warten sehnlichst auf Schnee. Wie sieht es mit der Schneefallgrenze aus?
Mittwoch bis Freitag liegt die Schneefallgrenze meist um 1500 Meter. Am Samstag sinkt die Grenze auf rund 1000 Meter. Die höher gelegenen Skigebiete können sich auf eine gute Menge Neuschnee freuen, in den Walliser Bergen beispielsweise auf über einen Meter Neuschnee. Durch den Wind kann es aber zu grossen Schneeverwehungen kommen, somit steigt auch die Lawinengefahr in den Bergen.
Ist der angekündigte Regen nur ein Tropfen auf den heissen Stein?
Ich würde schon sagen, dass man von mehr als einem Tropfen auf den heissen Stein sprechen kann, zumindest, wenn man die Alpennordseite anschaut. Falls sich die Prognosen bestätigen, sieht es nach einer deutlichen Entspannung aus bezüglich der aktuellen Trockenheit.
Hinsichtlich der drohenden Trockenheit diesen Frühling/Sommer sind die prognostizierten Schneemengen oberhalb von 2000 Metern eine gute Nachricht. Anders sieht es auf der Alpensüdseite aus. Hier wird der angekündigte Niederschlag, vor allem in Süd- und Mitteltessin, der berühmte Tropfen auf den heissen Stein sein.
Das Gespräch führte Nico Schwab.