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Leere Badis, leere Badibeizen: bisher lief das Geschäft gar nicht
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 26.07.2024. Bild: SRF
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Viel Regen – wenig Sonne Die Saison der Badibeizen ist bereits gelaufen

Nicht nur für Freibäder läuft die Saison schlecht, auch für Badibeizen. Ihnen fehlen die guten Tage vor den Ferien.

Nun ist der da: der langersehnte Sommer, mit allem drum und dran. Viel Sonne, kaum Regen und Temperaturen um die 30 Grad. Die Eintrittszahlen in den Schwimmbädern dürften nach einem schwachen Saisonstart steigen. Auch in den Badibeizen beginnt das Geschäft zu laufen, bei Glace, Schleckzeug und Chicken-Nuggets steigt die Nachfrage.

Personen mit Regenschirm vor Schwimmbecken.
Legende: Bei schlechtem Wetter verirren sich kaum Badegäste ins Freibad. Nur die abgehärteten schwimmen ihre Runden, wie hier im Lido Lugano. KEYSTONE/Ti-Press/Gabriele Putzu

Oft sind die Badibeizen in einer anderen Situation als die Freibäder. Denn: Während bei den Schwimmbädern meistens die Gemeinden als Besitzerinnen am Saisonende das Defizit ausgleichen, arbeiten viele Restaurants autonom. Die Gemeinden verpachten die Beizen, die Beizerinnen und Beizer tragen das Risiko selber.

Das Risiko ist bekannt

«Neue Bestellung: Zweimal Pommes, einmal Hotdog mit Ketchup, zweimal acht Nuggets, ein Schnitzelbrot», tönt es durch das Restaurant der Badi Windisch AG. Bei René Omlin läuft das Geschäft – endlich. Wie in anderen Freibädern war der Juni auch in Windisch ein Monat zum Vergessen. Der Umsatz war ein Bruchteil desjenigen guter Saisons.

Mann vor Kühlschrank.
Legende: René Omlin in der Badi Windisch wäre bereit für den Ansturm. Diese Saison gab es aber kaum Tage mit langen Schlangen vor der Kasse. SRF

Nun laufe es besser. «Die Sommerferien sind super für uns, weil es auch unter der Woche Leute hat. Viele gehen aber weg in die Ferien – und nicht in die Badi Windisch.»

Leeres Schwimmbad.
Legende: Dieses Bild war dieses Jahr in der Badi Windisch die Regel: trübes Wetter, wenig Besucherinnen und Besucher – auch in der Badibeiz. SRF

Für Badibeizer Omlin ist es die vierte Saison. Er wusste, worauf er sich eingelassen hat: «Wenn das Wetter nicht gut ist, muss man die Personalplanung und die Warenkosten im Griff haben.» An grauen Tagen kommen nur die abgehärteten Badegäste, bei schönem Wetter ist die Schlange vor der Kasse 20 Meter lang.

In den vier Badi-Monaten gehen wir von 60 schönen Tagen mit vielen Leuten aus.
Autor: René Omlin Badibeizer Windisch

In einer kurzen Zeit müsse man viel Geld verdienen. Wenn das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht, habe man kaum eine Chance: «In den vier Badi-Monaten gehen wir von 60 schönen Tagen mit vielen Leuten aus, in denen wir Gas geben müssen. Und das werden wir dieses Jahr nicht erreichen», meint René Omlin.

Es sei wie in der Skisaison mit fixem Saisonende: «Am 15. September geht die Badi zu. Da fehlen 5000 bis 6000 Eintritte – und diese fehlen auch bei mir im Restaurant.»

Tage vor den Ferien zählen doppelt

Die gleichen Erfahrungen wie Beizer René Omlin machte Christian Häner im Freibad Obfelden ZH. «Gleicher Wochentag, gleiche Temperatur vor den Sommerferien bedeutet ungefähr doppelt so viele Eintritte wie gleiche Temperatur und Wochentag während oder nach den Sommerferien. Diese Saison hoffen wir aber auf einen Nachholeffekt – dass die Leute auch nach den Ferien noch Lust auf Badi haben.» Der Rückstand der zehn schlechten Wochen vor den Sommerferien sei aber kaum aufzuholen.

Schiefertafel.
Legende: Keine Glace mehr wegen grossem Ansturm: Diese Saison in den Badis kaum ein Thema. KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi

Und Samuel Tobler, Restaurantpächter im Vitamare Freizeitzentrum in Frick AG, ergänzt: «Wenn es sieben oder acht Tage am Stück schön ist, dann kommen auch jene Leute, die sonst nicht in die Badi gehen.» Aber auch er betont: Dass das Risiko beim Pächter liege, sei der Normalfall. Und das nicht nur in der Badibeiz.

SRF 1, 26.7.2024, 16:40 Uhr ; 

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