Mitte Dezember wählt die Bundesversammlung in Bern die Nachfolge von SP-Bundesrat Alain Berset. Insgesamt sechs Kandidierende buhlen um diesen frei werdenden Sitz. Chancen, gewählt zu werden, hat in der Regel nur, wer es auf das offizielle SP-Ticket schafft und damit von der Partei als geeignete Nachfolge empfohlen wird.
Im Rennen für das Bundesrats-Ticket sind:
- Evi Allemann, Berner Regierungsrätin
- Matthias Aebischer, Berner Nationalrat
- Daniel Jositsch, Zürcher Ständerat
- Beat Jans, Regierungsrat aus Basel
- Jon Pult, Nationalrat aus Graubünden
- Roger Nordmann, Waadtländer Nationalrat
Für die Zusammenstellung des Bundesrats spielt die Ausgewogenheit der regionalen Zugehörigkeiten eine zentrale Rolle. Aktuell ist die Westschweiz etwas übervertreten. Für die SP sind zusätzliche Faktoren wie Geschlecht und parteiinterne Positionierung bei der Auswahl entscheidend.
Wer es aufs Ticket schafft, bestimmt die SP-Fraktion im Bundeshaus. Ihr gehören seit den Wahlen im Oktober einige neue Mitglieder an. Das kann bei der Ticket-Zusammensetzung zu Überraschungen führen. Die Bewertung der verschiedenen Ticketvarianten beruht auf Einschätzungen und Erfahrungswerten der Bundeshausredaktion von Radio SRF.
Die SP-Fraktion stellt das Ticket am 25. November zusammen. Ein Einerticket ist sehr unwahrscheinlich und würde von den anderen Parteien als Affront gewertet. Weil sich einige Kandidaten und ihre Unterstützerinnen bei einem Dreierticket mehr Chancen auf einen Ticket-Platz ausrechnen, ist diese Variante nicht ausgeschlossen. Am wahrscheinlichsten ist aber, dass sich die SP-Fraktion auf zwei Namen einigt, die zur Wahl vorgeschlagen werden.
Rein rechnerisch sind bei sechs Kandidierenden 41 verschiedene Einer- (6), Zweier- (15) und Dreiertickets (20) denkbar. Wir haben alle Ticket-Kombinationen durchgespielt und wagen eine Einschätzung, wer die jeweils besten Wahlchancen hat: