Darum geht es: Der Kanton Wallis verbietet die elektronischen Einweg-Zigaretten – wie das zuvor bereits der Kanton Jura getan hat. Die im Wallis «Pöffs» genannten elektrischen Raucherstengel – angepasst aus dem englischen «Puffs» – gibt es bekanntlich in allen möglichen Farben und Geschmacksrichtungen. Seit Sommer gilt schweizweit bereits ein Verkaufsverbot für diese Einweg-E-Zigaretten an unter-18-Jährige. Laut Schweizer Gesetzgebung gelten die Vapes aber immer noch als Ware und unterstehen nicht der Gesetzgebung für Raucherwaren.
Die Romandie hat in der Gesundheitsprävention oftmals eine Vorreiterrolle inne.
Die Gründe: Begründet wird das Verbot im Kanton Wallis – es wurde im Rahmen der Revision des Tabakgesetzes erlassen – einerseits mit dem Jugendschutz. Denn die nikotinhaltigen «Pöffs» machen abhängig. Ausserdem waren sie mittlerweile überall erhältlich, etwa auch in der Dönerbude oder im Barbershop, es gibt keinerlei Kontrolle über Art und Qualität der Vapes. Als zweiter Grund wird die Umweltbelastung ins Feld geführt: Die Einweg-Vapes landen im Abfall, wenn sie leer geraucht sind. Doch sie enthalten Lithium-Batterien, die selbstverständlich in den Sonderabfall gehören würden.
Beliebt bei Jugendlichen: Einwegverdampfer kamen 2020 auf den Schweizer Markt und sind bei jungen Leuten schnell sehr beliebt geworden. Eine Studie von Gesundheitsorganisationen in den Kantonen Waadt und Wallis von 2022 bestätigt das Ausmass des Vapings in der Westschweiz: Fast zwei Drittel (60 Prozent) der 14- bis 25-Jährigen haben mindestens einmal eine E-Zigarette ausprobiert. Zwölf Prozent vapen häufig (zehn oder mehr Tage in den letzten 30 Tagen), darunter fast zehn Prozent der 14- bis 17-Jährigen.
Verpönt in der Romandie: Nach dem Kanton Jura ist nun also das Wallis der zweite Kanton, der die Vapes verbietet. Offenbar gehen die Behörden in der Westschweiz schärfer gegen die E-Zigaretten vor als die Deutschschweizer Kantone. «Die Romandie hat in der Gesundheitsprävention oftmals eine Vorreiterrolle inne», sagt dazu die Journalistin Eva Hirschi. Gesundheit sei hier quasi Staatssache, während in der Deutschschweiz viel stärker von einer Eigenverantwortung der mündigen Bürger ausgegangen werde.
Kantonale Unterschiede: Derzeit herrscht, was die Legalität von Vapes angeht, also zunehmend ein kantonales Flickwerk. Im Wallis ist der Verkauf verboten, im benachbarten Waadt aber (noch) nicht. Walliser, die nicht auf ihren «Pöff» verzichten wollen, haben also leichtes Spiel, sie sich in einem anderen Kanton zu beschaffen. Und so ist inzwischen auch ein schweizweites Verbot der Wegwerf-E-Zigaretten auf dem Tapet. Eine entsprechende Motion ist vom Nationalrat angenommen worden, im Frühling wird sie voraussichtlich im Ständerat diskutiert.