Werner Salzmann kandidiert für die Nachfolge von Bundesrat Ueli Maurer.
Der 59-jährige Berner SVP-Ständerat gab sein Vorhaben auf Nau.ch bekannt und bestätigte es gegenüber Keystone-SDA.
Er habe das Anforderungsprofil studiert und sei zum Schluss gekommen, dass er es erfülle.
Entscheiden müsse aber die Findungskommission. «Ich bringe insbesondere viel militärische und private Führungserfahrung mit», sagte Salzmann weiter.
Er wolle für die Unabhängigkeit, die Sicherheit und die Neutralität der Schweiz einstehen. Mit dem ebenfalls als Kandidaten gehandelten Berner Nationalrat Albert Rösti stehe er in Kontakt. Auch Rösti bringe gute Voraussetzungen mit, so Salzmann.
Salzmann: «Ich erfülle die Anforderungen recht gut»
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SRF News: Sie sind der erste Kandidat, der sein Interesse kundtut. Warum wollen Sie Bundesrat werden?
Werner Salzmann: Ich habe mich entschieden, das Bewerbungsdossier einzureichen, nachdem mir meine Familie grünes Licht gegeben hat. Ich habe das Anforderungsprofil studiert und gesehen, dass ich das eigentlich recht gut erfülle.
Warum wären Sie denn ein guter Bundesrat?
Eine wichtige Eigenschaft eines Bundesrats ist Führungsstärke. Da habe ich sehr viel Erfahrung sammeln dürfen – sei es privat, in Verbänden oder militärisch. Ich denke, das ist eine gute Grundlage. Auch die derzeit wichtigen Themen in der Sicherheitspolitik und der Schweizer Neutralität decke ich ab.
Die SVP Bern hat ein «Luxusproblem» mit Ihnen und wahrscheinlich auch Albert Rösti als Kandidierenden. Was ist die richtige Strategie, ein Einer- oder ein Zweierticket?
Das muss der Parteivorstand entscheiden. Wir müssen jetzt abwarten und schauen, wer sich noch für den frei werdenden Bundesratssitz von Ueli Maurer bewirbt. Mit Albert Rösti stehe ich in Kontakt. Ich denke, dass er und ich thematisch etwa gleich aufgestellt sind – mein Schwerpunkt ist die Sicherheitspolitik, derjenige von Rösti die Energie- sowie Umweltpolitik.
Das Gespräch führte Mirjam Spreiter.
Salzmann sitzt seit 2019 für die Berner SVP im Ständerat, von 2015 bis 2019 war er Nationalrat. In der kleinen Kammer präsidiert der Oberst die Sicherheitspolitische Kommission und ist Vizepräsident der Geschäftsprüfungskommission.
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Werner Salzmann kandidiert für den Bundesrat
Aus Tagesschau vom 07.10.2022.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 8 Sekunden.
Beruflich arbeitet Salzmann als Steuerchefexperte in der Berner Steuerverwaltung. Er ist verheiratet, Vater von vier Kindern und wohnt in Mülchi im Berner Mittelland. Von 2012 bis 2021 präsidierte er die SVP des Kantons Bern.
Als Sicherheitspolitiker profiliert
Die SVP Mittelland Nord meldete Salzmann bei der Kantonalpartei als Bundesratskandidat an. Diese muss die Bewerbung ihrerseits der Findungskommission weiterreichen. Das letzte Wort über die Kandidaturen für die Landesregierung hat die SVP-Fraktion der Bundesversammlung.
Entfernt verwandt mit Rudolf Minger
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Werner Salzmann, geboren am 5. November 1962 in Gurtendorf bei Wabern (BE), ist Chefexperte Landwirtschaft bei der Steuerverwaltung des Kantons Bern. Der Agraringenieur war unter anderem Präsident der SVP-Sektion Mülchi von 1988 bis 1996
und Parteipräsident der SVP Kanton Bern von 2012 bis 2021. Werner Salzmann hat sich zudem als Präsident des Komitees gegen die eidgenössische Initiative «Für den Schutz vor Waffengewalt» engagiert.
Werner Salzmann liess sich Anfang der 1980er-Jahre zum eidgenössisch diplomierten Landwirt ausbilden. Danach studierte er an der Hochschule für Landwirtschaft und schloss als Ingenieur FH ab. Nach verschiedenen Stationen und einer Ausbildung zum Steuerexperten wechselte er zum Kanton Bern. Als Präsident des Verbandes der Schweizer Gemüseproduzenten vertritt er im Parlament auch die Interessen der Gemüsebauern.
Seine militärische Laufbahn begann Salzmann 1982. Nach der Rekrutenschule wurde er zum Leutnant der Infanterie befördert. Seit 2006 hat er den Rang eines Obersts im Heeresstab inne. Werner Salzmann ist entfernt verwandt mit dem legendären Berner Politiker Rudolf Minger. Dieser war von 1930 bis 1940 im Bundesrat. Minger war der Cousin von Salzmanns Urgrossvater, Salzmanns Mutter ist eine geborene Minger.
Mit der Wahl Salzmanns oder des noch unentschiedenen Rösti zum Nachfolger von Bundesrat Ueli Maurer würde der Kanton Zürich erst das zweite Mal seit Bestehen des Bundesstaates 1848 keine Vertretung in der Landesregierung haben. Mögliche Kandidaten sagten der Zürcher Kantonalpartei ab.
Zürcher SVP sieht kein Problem
So nahm sich mit SVP-Regierungsrätin Natalie Rickli eine Top-Favoritin aus dem Rennen. Sie will sich auf die Regierungsratswahlen im Februar 2023 konzentrieren und ihren Sitz verteidigen. Auch Nationalrat Gregor Rutz winkte ab. Zudem erhielt die Partei aus weiteren Kantonen Absagen.
Bern hätte durch das Abseitsstehen der Zürcher SVP bei einer Wahl Salzmanns oder Röstis neben Simonetta Sommaruga einen zweiten Bundesratssitz. Die Kantonsklausel, wonach zwei Bundesräte nicht aus dem gleichen Kanton kommen dürfen, wurde allerdings 2002 abgeschafft.
Nach Ansicht von alt Bundesrat und SVP-Doyen Christoph Blocher wäre das Fehlen einer Zürcherin oder eines Zürchers im Bundesrat kein Beinbruch. Viele fähige SVP-Politikerinnen und -Politiker wollten wegen ihres Engagements in der Wirtschaft nicht in den Bundesrat, sagte Blocher in einem Video-Interview mit Keystone-SDA.
Geschlossene SVP
Dabei nannte er seine Tochter, Ems-Chefin Magdalena Martullo-Blocher, als Beispiel. Er persönlich wünsche sich nach wie vor den ehemaligen SVP-Präsidenten Toni Brunner im Bundesrat. Dieser habe aber erneut abgesagt.
Diese Politiker und Politikerinnen könnten Maurers Nachfolge antreten
Zum Kandidaten Salzmann und zum möglichen Bewerber Rösti sagte Blocher, diese lägen beide auf seiner Linie. Flügelkämpfe gebe es in der SVP nicht mehr. Die Partei sei die geschlossenste der Schweiz.
Der Zürcher SVP-Präsident Domenik Ledergerber sagte in der «Neuen Zürcher Zeitung», ein Zürcher Sitz im Bundesrat sei nett und grundsätzlich auch sein Wunsch. Doch eine angemessene Vertretung im Zürcher Regierungsrat sei ebenso wichtig.
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