Die Meinungen sind noch nicht alle gemacht. Aber aus der ersten SRG-Umfrage des Instituts GFS Bern zu den Abstimmungsvorlagen vom 25. September 2022 lassen sich erste Trends ablesen.
Gute Chancen für AHV-Reform
Beide Vorlagen der AHV-Reform erhalten laut SRG-Umfrage zurzeit hohe Zustimmungswerte. 64 Prozent sind für ein höheres Frauenrentenalter. Und 65 Prozent stimmen der Erhöhung der Mehrwertsteuer zugunsten der AHV zu. Das sind die Ergebnisse der Befragung des Forschungsinstituts GFS Bern.
Unter den Parteianhängern herrscht hoher Konsens. Lediglich die SP-nahe Wählerschaft sagt Nein. Auch die Frauen wollen mit 52 Prozent mehrheitlich für das Rentenalter 65 stimmen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass bis zur Abstimmung ein Meinungsumschwung stattfindet und der Vorsprung der Ja-Seite noch matchentscheidend schrumpft.
Knappe Zustimmung zur Massentierhaltungs-Initiative
Die Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» dürfte es trotz eines knappen Umfrage-Ja an der Urne schwer haben. Zwar stimmen zurzeit 51 Prozent der Initiative zu, 46 Prozent lehnen sie ab. Aber Initiativen starten oft mit einem Sympathiebonus in den Abstimmungskampf und verlieren bis zum Abstimmungstag an Zuspruch, wenn sich die Stimmberechtigten genauer mit dem Thema befassen. Zudem ist der Problemdruck gemäss GFS Bern nicht sehr hoch: Viele der Befragten finden, es gebe bereits strenge Tierschutzgesetze.
Verhaltenes Ja zum Gesetz über die Verrechnungssteuer
Zurzeit sprechen sich 49 Prozent der Befragten für die Teilabschaffung der Verrechnungssteuer aus. 35 Prozent sind dagegen. Allerdings ist die Meinungsbildung wenig fortgeschritten: 16 Prozent sind noch unentschieden. Zwar ist ein Ja am 25. September wahrscheinlicher als ein Nein. Aber der Abstimmungsausgang wird davon abhängig sein, welche Dynamik die Pro- und Kontra-Kampagnen im Abstimmungskampf entwickeln.