Die Wirtschaftsleistung des US-Bundesstaats Kalifornien hat jene der Industrienation Japan überholt. Laut neusten Zahlen des Internationalen Währungsfonds IWF ist der «Golden State» mit seinen rund 80 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern jetzt die viertgrösste Volkswirtschaft der Welt.
Das nominale BIP des Bundesstaates habe im letzten Jahr 4.1 Billionen Dollar betragen, teilte Gouverneur Gavin Newsom mit. Damit sei die Wirtschaftskraft Japans – dort leben nach neusten Zahlen 123.8 Millionen Menschen –, von 4.02 Billionen Dollar übertroffen worden.
Die Rangliste der grössten Volkswirtschaften der Welt wird angeführt von den USA, gefolgt von China und Deutschland. Dicht hinter Kalifornien folgen Japan und Indien, auf Rang sieben liegt Grossbritannien.
Vielfältige Industrien in Kalifornien
Die Gründe für die Stärke Kaliforniens liegen vor allem in den vielen Tech- und Unterhaltungsunternehmen wie Meta, Apple oder Oracle sowie Disney. Hinzu kommen weitere Dienstleistungsunternehmen wie die Grossbank Wells Fargo oder der riesige Agrarsektor Kaliforniens. Insgesamt trägt der Bundesstaat rund 14 Prozent zur gesamten Wirtschaftsleistung der USA bei.
Dabei steigt das BIP Kaliforniens weiterhin überdurchschnittlich an. So betrug das Wirtschaftswachstum im letzten Jahr sechs Prozent – mehr als in den USA, China oder in der Schweiz.
«Kalifornien hält nicht nur mit der Welt Schritt – wir geben das Tempo vor. Unsere Wirtschaft floriert, weil wir in die Menschen investieren, der Nachhaltigkeit Priorität einräumen und an die Kraft der Innovation glauben», betonte Gouverneur Newsom in seiner Erklärung.
Kalifornien klagt gegen Trumps Zollpolitik
Zugleich schickte der Gouverneur eine Warnung an die US-Regierung von Donald Trump in Washington: Dessen Wirtschaftspolitik mit hohen Importzöllen schade der US-Wirtschaft und vor allem auch jener Kaliforniens. «Kaliforniens Wirtschaft ist die treibende Kraft der Nation, und sie muss geschützt werden», so Newsom.
Vergangene Woche hatte die kalifornische Regierung Klage wegen der Zölle gegen die Trump-Regierung eingereicht. In der vor einem Bundesgericht in San Francisco eingereichten Klageschrift wird argumentiert, die von Trump ausgerufenen Aufschläge würden gegen den International Emergency Economic Powers Act von 1977 verstossen.
Auf dessen Grundlage hatte Trump den nationalen Notstand ausgerufen, mit dem er die Zölle rechtfertigt. Kalifornien wiederum macht geltend, für die Aktivierung dieses Gesetzes brauche Trump die Zustimmung des Kongresses. Auch in mehreren anderen US-Bundesstaaten sind inzwischen Klagen gegen Trumps Zölle hängig.