- Die Grossbank UBS hat im ersten Quartal 1.03 Milliarden Dollar verdient.
- Das ist deutlich weniger als im entsprechenden Vorjahresquartal.
- Erst gestern hatte die Credit Suisse ihre Zahlen bekannt gegeben: Bei der Bank kam es zu Geldabflüssen in der Höhe von 61 Milliarden Franken.
Die UBS verdiente in der Periode von Januar bis März 2023 unter dem Strich 1.03 Milliarden US-Dollar, wie die Grossbank mitteilte. Das ist etwa die Hälfte des Gewinns im Vorjahreszeitraum (-52 Prozent). Das erste Quartal 2022 war mit dem besten Ergebnis seit der Finanzkrise 2007 allerdings auch besonders gut gewesen.
Vor Steuern erzielte die UBS im Berichtsquartal einen Gewinn von 1.50 Milliarden (-45 Prozent). Die Schätzungen von Analysten gemäss AWP-Konsens wurden mit den Resultaten klar verfehlt.
Starke Kundenzuflüsse
Anders als bei der Credit Suisse, die im ersten Quartal weiterhin mit hohen Abflüssen zu kämpfen hatte, konnte die UBS im Startquartal 2023 weitere Kundengelder anziehen. Von den Kundenzuflüssen im globalen Vermögensverwaltungsgeschäft von insgesamt 28 Milliarden Dollar in den ersten drei Monaten fielen laut Angaben rund sieben Milliarden in den letzten zehn Tagen des Monats März an – nach Ankündigung der Übernahme der Credit Suisse.
Damit verwaltete die grösste Schweizer Bank und bald einzige hiesige Grossbank Ende März insgesamt 4.16 Billionen Dollar an Vermögen. Ende Dezember waren es noch 3.96 Billionen gewesen.
Der neue Konzernchef Sergio Ermotti zeigte sich in der Mitteilung angesichts des schwierigen Umfelds im ersten Quartal – mit anhaltender Unsicherheit über die Inflation, die weitere Geldpolitik der Zentralbanken und des Wirtschaftswachstums – zufrieden. Doch: Die Besorgnis über die Liquidität im Bankensektor sowie geopolitische Spannungen würden zu erheblicher Unsicherheit bei der Bewertung von Anlagen und beim Ausblick für die weitere Konjunkturnetzwicklung führen.
Komplexe Integration der CS
Die UBS gibt sich weiterhin zuversichtlich zur angekündigten Übernahme der Credit Suisse. Der Zusammenschluss sei eine «einzigartige Möglichkeit» zur Schaffung von Mehrwert. Die Grossbank konzentriere sich nun darauf, die Übernahme der CS zum Abschluss zu bringen, wie es im Quartalsbericht heisst. Dies werde «aller Voraussicht nach» im zweiten Quartal 2023 geschehen.
Die UBS wisse um das Ausmass und die Komplexität der Integration und der Restrukturierung der Credit Suisse, heisst es weiter. In der Schweiz werde die Grossbank ihre Position als führende Universalbank in der Schweiz ausbauen können, so die UBS. Sie werde aber auch die «einander ergänzenden Kompetenzen» der beiden Grossbanken in den Bereichen Investment Banking und Asset Management ausbauen.