Nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS sind Kundinnen und Kunden verunsichert. Sie fürchten um ihre Vermögen und Kredite. Haben sie Grund dazu? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Wie sicher sind meine Einlagen? Bankkonten sind in der Bankenbilanz enthalten, da besteht also ein Ausfallrisiko bei einem Konkurs. Allerdings können die Einleger nun auf milliardenschwere Sicherheiten der Nationalbank und vom Staat bauen.
Wenn die SNB sagt, es komme gut, dürften ihr viele Einlegerinnen und Einleger glauben.
Dazu sagt Florian Schubiger, Finanzexperte an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW): «Dabei ist nicht nur das Kapital selbst, sondern das damit verbundene Zeichen der SNB wichtig: Die SNB glaubt offenbar an eine Zukunft der neuen Bank. Und wenn die SNB sagt, es komme gut, dürften ihr viele Einlegerinnen und Einleger glauben, so dass sie als Kunden bei der neuen Bank bleiben. Es gibt kaum eine Institution, die auf dem Schweizer Finanzplatz mehr Vertrauen geniesst als die SNB.»
Was geschieht mit meinem Wertschriftendepot? Wertschriftendepots werden ausserhalb der Bankbilanz geführt und sind deshalb bei einem Konkurs nicht betroffen.
Was passiert mit meiner Hypothek? Mit den Hypotheken wird nach der Übernahme nicht viel passieren. Sie werden auf die UBS übertragen und laufen weiter wie bisher.
Was geschieht mit meiner Dritten Säule? Das Vermögen in der Dritten Säule wird auf die UBS übertragen, bleibt dem Einleger also erhalten. Vermögen auf 3a-Konten ist grundsätzlich sehr gut geschützt. Besser noch als das Kapital auf Sparkonten. Finanzexperte Schubiger erklärt: «Das Guthaben ist bis höchstens 100’000 Franken pro Kunde und Vorsorge-Stiftung konkursrechtlich privilegiert (Kollokation in der 2. Konkursklasse).»
Was passiert mit meinen Credit-Suisse-Aktien? Der Deal der beiden Grossbanken sieht vor, dass die UBS für die Konkurrentin rund 3 Milliarden Franken in eigenen Aktien bezahlt. Die CS-Aktionäre werden damit eine UBS-Aktie für 22.48 CS-Aktien erhalten. Das entspricht einem Gegenwert von rund 76 Rappen pro CS-Titel. Damit verliert der Anleger massiv: Am Freitagabend waren die Titel der Credit Suisse nämlich noch bei 1.86 Franken aus dem Handel gegangen.
Was passiert mit meinem persönlichen Berater? Die Nachrichtenagentur Reuters schätzt, dass im Nachgang der Zusammenlegung bis zu 10'000 Stellen wegfallen könnten. Die USB und CS sind – vor allem in der Schweiz – in sehr ähnlichen Geschäftsbereichen tätig. Doppelspurigkeiten und ergo Stellenstreichungen sind also vor allem hierzulande abzusehen.
Kann ich weiter Zahlungen machen? Der Zahlungsverkehr für die Bezahlung der Miete, von Löhnen und Versicherungsprämien ist gewährleistet. Denn wie die Finanzmarktaufsicht Finma nach Bekanntgabe der Fusion mitgeteilt hat, stehen sämtliche Dienstleistungen der Bank «ununterbrochen zur Verfügung».
Kann ich also auch an den Schalter, an den Geldautomaten, E-Banking machen? Schalter, Automaten, E-Banking, Debit- und Kreditkarten bleiben ebenfalls in gewohnter Weise zugänglich, führt die Finma in ihrer Mitteilung aus.
Was wird aus meinen Vergünstigungen? Bis die Fusion in trockenen Tüchern ist, bleibt die Marke Credit Suisse und – damit verbunden – das vielseitige Engagement der Bank bestehen. Nach Abschluss der Fusion entscheidet die UBS darüber, wie es mit der Marke Credit Suisse weitergeht.