- Im Verwaltungsrat (VR) der Raiffeisen-Gruppe gibt es Änderungen, wie es an der Medienkonferenz nach der Delegiertenversammlung hiess.
- Weil sie massiv kritisiert worden waren, stellten sich Rita Fuhrer und Angelo Jelmini nicht mehr der Wahl. Sie scheiden per sofort aus dem VR aus.
- Ein Neustart könne nur glaubwürdig sein, wenn auch auf personeller Ebene des Verwaltungsrates ein Zeichen gesetzt werde.
Auch Philippe Möschinger tritt ein Jahr früher als geplant aus dem VR zurück. Dies zu weiteren Verwaltungsratsmitgliedern – namentlich Daniel Lüscher und Urs Schneider, die ihren Rücktritt bereits angekündigt hatten. An der heutigen DV wurden die bereits vorgeschlagenen Rolf Walker und Thomas Rauber neu in das oberste Führungsgremium gewählt.
Interimspräsident Gantenbein kündigte zudem an, dass er definitiv VR-Präsident werden will.
Wer wusste was?
Im Fokus stand der Bericht des unabhängigen Ermittlungsteams unter Gehrig und der Kanzlei Homburger. Dieser beschäftigt sich mit den Geschäften des ehemaligen CEO Pierin Vincenz und der Frage, wer was gewusst hat. Erste Zwischenergebnisse hätten kein strafrechtlich relevantes Verhalten von Vincenz beim Erwerb der ehemaligen Wegelin Privatbank zutage gebracht.
Der Hauptvorwurf gehe an Pierin Vincenz, hielt Gantenbein fest. Aber auch der Verwaltungsrat habe viele Fehler gemacht. Es brauche neue Köpfe.
Neues Vergütungsmodell in Auftrag gegeben
Zudem haben die Delegierten zugestimmt, dass eine Arbeitsgruppe eingesetzt wird, die ein neues Vergütungsmodell erarbeitet. Die Vergütungserhöhung für den Raiffeisen-Verwaltungsrat im Jahr 2017 hatte für Kritik gesorgt.
Die Décharge des Verwaltungsrates stand nicht auf der Traktandenliste. Diese ist auf eine ausserordentliche DV im November verschoben worden. Bis dann sollen die Analysen von etwa zwei Dutzend Beteiligungen abgeschlossen sein.