Die Migros hat angekündigt, sich an Revendo zu beteiligen. Das Start-up kauft gebrauchte Elektrogeräte wie Smartphones oder Laptops von Privatpersonen und Firmen, repariert diese, rüstet sie auf, um sie danach wieder zu verkaufen. Das Zauberwort heisst Kreislaufwirtschaft.
Dass sich der Detailhandelsriese Migros an dieser Kreislaufwirtschaft beteiligt, zeigt, dass die Idee auch bei Konsumenten und Konsumentinnen immer mehr Fuss fasst.
Migros-Sprecherin: Revendo hat die gleichen Ziele
Zehn Jahre schon ist Revendo auf dem Markt. Das Motto: Kampf dem Elektromüll, weniger Ressourcen verschwenden. Revendo beschäftigt 140 Angestellte und ist mit zehn Shops in den grösseren Schweizer Städten vor Ort. Zusätzlich gibt es einen Onlineshop.
Wieso sich die Migros nun an Revendo beteiligt, erklärt Migros Sprecherin Carmen Hefti: «Revendo hat dieselben Ziele wie die Migros, nämlich die Kreislaufwirtschaft weiter zu stärken und auch den Ressourcen Sorge zu tragen. Wir passen da also ganz gut zusammen.»
Wir passen gut zusammen.
Der Detailhandelsriese engagiert sich nicht erstmals in der Kreislaufwirtschaft. Auch an Yuno ist die Migros beteiligt. Yuno vermietet Unterhaltungselektronik als Alternative zum Kauf.
Kreislaufwirtschaft immer beliebter
Der Gedanke der Kreislaufwirtschaft stosse bei immer mehr Menschen auf Gehör, sagt auch Anja Reimer vom Marktforschungsinstitut GFK. Der Markt für gebrauchte Elektrogeräte wachse vor allem dank den Jungen: «Die kommende Generation ist für solche Dinge viel offener.» Da gebe es einen ganz anderen Umgang als bei älteren Generationen, so Reimer.
Dieses nachhaltige Einkaufsverhalten beobachten wir schon seit Jahren.
Dass sich immer mehr Menschen an der Kreislaufwirtschaft beteiligen, habe aber auch mit dem Klimawandel zu tun, sagt Reimer weiter: «Dieses nachhaltige Einkaufsverhalten beobachten wir schon seit Jahren. Umwelt oder die Klimakrise sind nach wie vor die grösste Sorge, welche die Schweizer haben, auch in schwierigen Zeiten.»
Und Konsumentinnen und Konsumenten seien auch immer mehr bereit, da selber was zu tun. «Sie erwarten viel von den Unternehmen. Aber sie sind auch bereit, ihr eigenes Verhalten anzupassen», führt Reimer aus.
Schonend für das Portemonnaie
Aber nicht nur das wachsende ökologische Bewusstsein treibt den Trend zur Kreislaufwirtschaft an. Auch die Inflation spielt mit. Gerade bei jungen Menschen führt die starke Teuerung mitunter zu finanziellen Engpässen. Das Ausweichen auf gebrauchte Unterhaltungselektronik kann da das Portemonnaie schonen.
Angesichts des Potenzials der Kreislaufwirtschaft überrascht es kaum, dass auch grosse Player wie die Migros einen Teil dieses Kuchens für sich beanspruchen wollen.