- Tesla hat das vergangene Quartal nach einem Modellwechsel und Kontroversen um die politische Rolle von Firmenchef Elon Musk mit deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen.
- Der Erlös fiel im Jahresvergleich um neun Prozent auf gut 19.3 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen mitteilt.
- Der Gewinn brach um 71 Prozent auf 409 Millionen Dollar ein.
- Musk möchte sich ab Mai wieder vermehrt um den E-Autobauer kümmern.
Tesla verfehlte mit den Zahlen die Erwartungen der Analysten. Sie rechneten beim Umsatz im Schnitt mit gut 21 Milliarden Dollar. Beim bereinigten Gewinn pro Aktie kam Tesla auf 0.27 Dollar, während am Markt im Schnitt 0.39 Dollar erwartet wurden. Da die Gewinnmarge, aber viel besser ausfiel, als von Analysten vorhergesagt, legte die Aktie des Konzerns im nachbörslichen Handel zunächst um vier Prozent zu.
Die Zahlen überraschen nicht: Teslas Auslieferungen fielen im ersten Quartal um 13 Prozent auf 336'681 Fahrzeuge. Wie stark einzelne Gründe zu dem Rückgang beitrugen, ist schwer festzumachen. Ein Faktor dürfte der Umstieg auf eine neue Generation des Bestsellers Model Y sein.
Tesla rüstete Anfang des Jahres die Produktionslinien um. Dafür pausierte die Fertigung für einige Wochen. Zugleich war für Kaufinteressenten der Anreiz geringer, sich noch ein Fahrzeug der vorherigen Y-Variante zu kaufen.
Enger Verbündeter von Trump
Auch die politischen Aktivitäten von Musk warfen einen Schatten auf das Tesla-Geschäft. Der Tech-Milliardär wurde im vergangenen Jahr zu einem engen Verbündeten von Donald Trump, dem er mehr als 250 Millionen Dollar für den Wahlkampf ums Weisse Haus spendete. Als Präsident beauftrage Trump ihn mit der Senkung der Regierungsausgaben.
Kritiker werfen Musk rücksichtsloses Vorgehen bei den Kürzungen in Washington vor. Zudem schrecken seine rechten politischen Ansichten einige potenzielle Tesla-Käufer ab. Analyst Dan Ives von Wedbush Securities, der sich lange sehr optimistisch über die Zukunft von Tesla äusserte, schätzt, dass der Schaden für die Marke durch Musks Aktionen die Tesla-Nachfrage dauerhaft um 15 bis 20 Prozent drücken könnte.
Tech-Milliardär will weniger für die Trump-Regierung arbeiten
Elon Musk sagte am Dienstagabend nach Bekanntgabe der Quartalszahlen vor Analysten, dass er sich ab Mai wieder verstärkt um Tesla kümmern wolle. Er dürfte dann deutlich weniger Zeit für seine Aufgaben bei den US-Bundesbehörden aufwenden, so Musk.
Der Tech-Milliardär wolle aber weiterhin einen bis zwei Tage pro Woche mit Regierungsaufgaben verbringen, solange das Trump möchte.