War Facebook bisher für alle da, möchte Mark Zuckerberg seine Plattformen Facebook, Instagram oder WhatsApp künftig vor allem auf Junge ausrichten. Denn ihnen gehöre die Zukunft, so seine Überlegung.
Dazu nimmt Zuckerberg explizit auch Wachstumseinbussen bei der heutigen, eben älteren Kundschaft in Kauf. Das erklärte er gestern Nacht beim Vorlegen der neusten Geschäftszahlen.
Hauptkonkurrentin TikTok
Auslöserin dieses Umdenkens ist die chinesische Konkurrentin TikTok. Zuckerberg bezeichnete den Videodienst als «einen der effizientesten Konkurrenten, dem wir je gegenüberstanden». Die App ist bei Jungen äusserst erfolgreich. Beliebt sind vor allem Kurzvideos von unter 15 Sekunden. Diese sollen künftig auch bei Facebook und Instagram, das bisher vor allem von Fotos gelebt hat, wichtig werden.
So oder so läuft die Geldmaschine des US-Konzerns noch immer munter. Allein im dritten Quartal sind die Erlöse aus Anzeigen im Vergleich zur Vorjahresperiode auf über 28 Milliarden US-Dollar gewachsen. Das entspricht rund einem Drittel. Der Reingewinn kletterte um 17 Prozent auf über 9 Milliarden Dollar.
Profit über Nutzerwohl gestellt
Gleichzeitig steht das Unternehmen aktuell massiv in der Kritik. Eine ehemalige Angestellte hatte interne Konzernunterlagen öffentlich gemacht. Sie wirft Facebook vor, Profite über das Wohl der Nutzerinnen und Nutzer zu stellen. Konzernchef Mark Zuckerberg tat diese Vorwürfe gestern als «koordinierten Versuch, Facebook in ein falsches Licht zu rücken» ab.