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Sparen bei den Angestellten lohnt sich für die Aktionäre
Aus Echo der Zeit vom 03.12.2019. Bild: Keystone
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Restrukturierung bei Unicredit Sparen bei den Angestellten lohnt sich für die Aktionäre

Schlechte Nachrichten für Mitarbeitende sind oft gute Nachrichten für Anleger. Das zeigt das aktuelle Beispiel Unicredit.

Der jüngsten Restrukturierungsrunde bei Unicredit, die grösste Bank Italiens, sollen weltweit 8000 Stellen zum Opfer fallen. Fast jede zehnte Stelle wird in den nächsten drei Jahren abgebaut und das Netz der Filialen verkleinert.

Allein in Italien dürften 5500 Arbeitsplätze wegfallen und 450 Niederlassungen geschlossen werden. Ob auch das eher kleine Geschäft in der Schweiz betroffen ist, ist unklar. Klar ist aber, dass Unicredit mit dem Abbau die Kosten allein in Westeuropa um eine Milliarde Euro senken will.

Das eingesparte Geld kommt vor allem den Aktionären zugute. So will Unicredit damit Aktien zurückkaufen und die Dividende erhöhen. Künftig soll die Hälfte des Gewinns an die Aktionäre fliessen, teilte die Bank weiter mit.

Sparpaket führt zu Kursgewinn

Diese freuen sich über das verfrühte Weihnachtsgeschenk: An der Börse stiegen die Titel zeitweise um zwei Prozent. Unicredit zählt weltweit 26 Millionen Kunden und ist abgesehen von der klassischen Vermögensverwaltung auch im Investmentbanking und im Firmenkundengeschäft tätig. Als Grund für den Stellenabbau nennt die Bank das geringe Wachstum, das in den nächsten Jahren erwartet wird.

Damit steht die Bank nicht alleine da. Seit fünf Jahren schon drücken die Negativzinsen der Europäischen Zentralbank auf die Gewinne der Banken. Weil sie die Kosten der Negativzinsen nicht auf die Kunden abwälzen können, sparen die Banken stattdessen bei den Angestellten. Als grösste Jobkillerin entpuppte sich in diesem Jahr die Deutsche Bank. Sie will die Zahl der Angestellten in den nächsten drei Jahren um 18'000 reduzieren.

Andere Ausgangslage in den USA

Tausende Stellen streichen auch andere europäische Banken. Unter ihnen sind Banco Santander, HSBC, Barclays oder auch Société Générale.

Ein ganz anderes Bild geben die Banken in den USA ab. Zwar sind auch dort die Zinsen im laufenden Jahr gesunken, aber sie sind immer noch im positiven Bereich. Deshalb schreiben die US-Banken auch höhere Gewinne als die europäischen Institute. Zudem profitieren die US-Banken von der guten Konjunktur und der Konsumlust der Amerikanerinnen und Amerikaner. Diese wirkt sich nicht zuletzt positiv auf das Kreditgeschäft aus.

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