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Schweiz am Weltmarkt Kein Meerhafen ist kein Hindernis für MSC

Die in Genf ansässige Reederei MSC ist Weltmarktführerin bei den Containerschiffen.

Grösste Containerschiff-Nation der Weltmeere: Die Schweiz hat zwar keinen Meerhafen, aber hier ist der Containerschiff-Konzern MSC beheimatet. Er hat seinen Hauptsitz in Genf. Dank MSC ist die Schweiz die grösste Containerschiff-Nation der Welt, vor China und Deutschland.

Die Grösse von MSC: «Finanzzahlen gibt das Unternehmen keine bekannt. Es ist ein Familienunternehmen und nicht an Börse», sagt Dario Pelosi, SRF-Wirtschaftsredaktor. An den veröffentlichten Zahlen jedoch kann man die Grösse des Unternehmens abschätzen. MSC hat über 200'000 Mitarbeitende und läuft 520 Häfen an. Die Flotte umfasst 900 Schiffe und 7 Flugzeuge. Bei den Schiffen ist nicht bekannt, ob sie MSC gehören oder ob sie geleast sind.

Genf liegt zwischen den Zeitzonen. Man kann von Genf aus gleichzeitig mit Amerika und Asien verhandeln.
Autor: Dario Pelosi SRF-Wirtschaftsredaktor

Genf als Standort für den Weltmarktführer: Genf ist historisch gewachsen eine internationale Stadt. «Genf liegt zwischen den Zeitzonen», sagt Pelosi. «Man kann von Genf aus gleichzeitig mit Amerika und Asien verhandeln.» Und die Stadt liege in einem neutralen Land, in der Schweiz. Es drohe kaum Repression.

Container dreier Besitzer: Maersk, Hapag-Lloyd und MSC
Legende: In Genf ist die Firma MSC beheimatet. Weltweit hat sie das grösste Container-Volumen. Reuters/Fabian Bimmer

Genf als Standort für internationale Organisationen: Genf ist UNO-Sitz und Hauptsitz der Welthandelsorganisation. «Es gibt etwa 300 Handelsunternehmen, die in Genf ansässig sind, und dazu kommen Banken.» Deshalb sei es schon sinnvoll, dass diejenigen Unternehmen auch vor Ort seien, die die Waren transportierten, so der Wirtschaftsredaktor.

Nur gut zehn Schiffe fahren unter Schweizer Flagge auf den Weltmeeren herum.
Autor: Dario Pelosi SRF-Wirtschaftsredaktor

Bedeutung der Schifffahrt für die Schweiz: Rund 22 Prozent aller Schiffstransporte, die über die Weltmeere fahren, werden von der Schweiz aus kontrolliert. Der Sektor des internationalen Handels beschäftigt in der Schweiz rund 35'000 Personen und generiert rund 4.8 Prozent der gesamten Schweizer Wirtschaftsleistung. Dies, «obwohl nur gut 10 Schiffe unter Schweizer Flagge unterwegs sind», so Pelosi.

Zukunft der grossen Reedereien: «Das Geschäft mit den Lieferketten ist sehr volatil. Es gibt grosse Gewinne und grosse Verluste», sagt Pelosi. Dazu komme, dass die Branche im Umbruch sei: Es brauche neue Antriebe für die Schiffe und es gebe immer wieder neue Allianzen. Spannend wird sein, welcher Konzern es schafft, nachhaltiger zur transportieren.

SRF 4 News, 26.3.2025, 6:52 Uhr ; 

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