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Schweizer Detailhandel 30 Millionen Päckli aus China fanden 2023 den Weg in die Schweiz

14.4 Milliarden Franken wurden hierzulande letztes Jahr online ausgegeben. 2.2 Milliarden davon flossen ins Ausland.

Die Schweizer Detailhändler haben im Jahr 2023 einen Umsatz von 103 Milliarden Franken gemacht. Das sind 0.5 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei einer durchschnittlichen Jahresteuerung von 2.1 Prozent hat der teuerungsbereinigte (reale) Umsatz somit etwas abgenommen. Das zeigen Zahlen des Marktforschungsinstituts GfK .

Die SRF-Wirtschaftsredaktorin Charlotte Jacquemart nennt zwei Treiber für das Wachstum:

  • Bevölkerungswachstum: Mehr Menschen stossen den Verkauf von Lebensmitteln an.
  • Inflation: Wenn Waren teurer werden, wächst der Umsatz dadurch. 
Einkaufswagen voller Lebensmittel auf einem Laufband.
Legende: Im letzten Jahr sind die Umsatzzahlen im Schweizer Detailhandel um rund eine halbe Milliarde Schweizer Franken gestiegen. Keystone/Gian Ehrenzeller (18.11.2023)

An der Spitze der Rangliste sind umsatzmässig wie immer Migros und Coop. Der Umsatz der Migros-Supermärkte ging gemäss dem Communiqué um 2.5 Prozent auf 13.2 Milliarden Franken hoch. Bei Coop betrug das Plus 2.4 Prozent auf 11.8 Milliarden.

Aldi und Lidl legen keine Zahlen offen für die Schweiz, aber Wirtschaftsredaktorin Jacquemart schätzt, dass sie rund viermal kleiner sein dürften als die Branchenleader. In Sachen Wachstum ist Digitex Galaxus im Lead mit 13 Prozent.

Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten kaufen laut den GfK-Zahlen online ein. Total stieg der Umsatz 2023 im Online-Detailhandel laut der Erhebung um drei Prozent auf 14.4 Milliarden Franken.

Noch viel stärker als die inländischen Onlineshops boomen im Schweizer Geschäft die ausländischen Onlineplattformen. Die hiesige Kundschaft hat vergangenes Jahr 2.2 Milliarden Franken in diesen ausgegeben – und damit so viel wie nie zuvor. Gegenüber 2022 stieg dieser Betrag um zehn Prozent, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Marktstudie hervorgeht.

Billigware von Temu und Co.

Treiber dafür seien die Kleinpakete aus Asien, heisst es darin, allen voran von den chinesischen Plattformen Temu und Shein. «Laut einer Schätzung der Post zusammen mit dem GfK kamen 2023 bereits 30 Millionen Kleinpakete im Wert von 300 bis 400 Millionen Franken von diesen asiatischen Plattformen zu uns in die Schweiz», führt Charlotte Jacquemart aus.

Wieso ist die Ware auf chinesischen Plattformen so günstig?

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«Temu und Shein kaufen direkt bei namenlosen Produzenten in China ein. Man verzichtet also auf Brands, und lässt die Ware direkt vom Produzenten verfrachten. Das ist effizient und für Konsumenten günstig, zumal diese kleinen Pakete meist steuer- und zollbefreit sind.

Fast alle dieser Pakete von Temu und Shein kommen mit dem Flugzeug zu uns. Mittlerweile buchen Temu und Shein fünf Prozent der gesamten weltweiten Frachtkapazitäten für sich. In den USA zum Beispiel machen diese kleinen Pakete von Temu und Shein bereits 30 Prozent aller kleinen Pakete aus», sagt SRF-Wirtschaftsredaktorin Jacquemart.

Künftig rechnet das Marktforschungsinstitut GfK nur noch mit wenig Wachstum. Denn die Konsumentenstimmung ist eher schlecht. Viele Haushalte müssen sparen. Darunter dürfte die Nachfrage leiden, vor allem im Non-Food-Bereich.

Heute Morgen, 19.06.2024, 6 Uhr ; 

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