Die Schweizer Detailhändler haben im Jahr 2023 einen Umsatz von 103 Milliarden Franken gemacht. Das sind 0.5 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei einer durchschnittlichen Jahresteuerung von 2.1 Prozent hat der teuerungsbereinigte (reale) Umsatz somit etwas abgenommen. Das zeigen Zahlen des Marktforschungsinstituts GfK.
Die SRF-Wirtschaftsredaktorin Charlotte Jacquemart nennt zwei Treiber für das Wachstum:
- Bevölkerungswachstum: Mehr Menschen stossen den Verkauf von Lebensmitteln an.
- Inflation: Wenn Waren teurer werden, wächst der Umsatz dadurch.
An der Spitze der Rangliste sind umsatzmässig wie immer Migros und Coop. Der Umsatz der Migros-Supermärkte ging gemäss dem Communiqué um 2.5 Prozent auf 13.2 Milliarden Franken hoch. Bei Coop betrug das Plus 2.4 Prozent auf 11.8 Milliarden.
Aldi und Lidl legen keine Zahlen offen für die Schweiz, aber Wirtschaftsredaktorin Jacquemart schätzt, dass sie rund viermal kleiner sein dürften als die Branchenleader. In Sachen Wachstum ist Digitex Galaxus im Lead mit 13 Prozent.
Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten kaufen laut den GfK-Zahlen online ein. Total stieg der Umsatz 2023 im Online-Detailhandel laut der Erhebung um drei Prozent auf 14.4 Milliarden Franken.
Noch viel stärker als die inländischen Onlineshops boomen im Schweizer Geschäft die ausländischen Onlineplattformen. Die hiesige Kundschaft hat vergangenes Jahr 2.2 Milliarden Franken in diesen ausgegeben – und damit so viel wie nie zuvor. Gegenüber 2022 stieg dieser Betrag um zehn Prozent, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Marktstudie hervorgeht.
Billigware von Temu und Co.
Treiber dafür seien die Kleinpakete aus Asien, heisst es darin, allen voran von den chinesischen Plattformen Temu und Shein. «Laut einer Schätzung der Post zusammen mit dem GfK kamen 2023 bereits 30 Millionen Kleinpakete im Wert von 300 bis 400 Millionen Franken von diesen asiatischen Plattformen zu uns in die Schweiz», führt Charlotte Jacquemart aus.
Künftig rechnet das Marktforschungsinstitut GfK nur noch mit wenig Wachstum. Denn die Konsumentenstimmung ist eher schlecht. Viele Haushalte müssen sparen. Darunter dürfte die Nachfrage leiden, vor allem im Non-Food-Bereich.