- Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat auf Ende der ersten neun Monate dieses Jahres einen Verlust von über 140 Milliarden geschrieben.
- Allein fast 50 Milliarden entfallen auf das dritte Quartal.
- Damit sind die bereits hohen Verluste für dieses Jahr erneut gewachsen.
Ein massives Minus: Die SNB präsentiert einen Neunmonatsverlust von 142.4 Milliarden. Davon sind 47.21 Milliarden im dritten Quartal angefallen. Dies teilt die SNB am Montagmorgen mit.
Vor allem Kursverluste auf Aktien und Zinspapieren waren verantwortlich für den Rekordverlust. Ganz überraschend ist das nicht: Mit einem hohen Verlust im dritten Quartal war angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten vor allem im September gerechnet worden.
Während sich auf den Fremdwährungspositionen in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein Verlust von 141 Milliarden einstellte, gab es auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand einen Bewertungsverlust von 1.1 Milliarden. Kaum mehr relevant ist seit dem Ende der Negativzinsen das Ergebnis auf den Frankenpositionen: Hier erzielte die Notenbank ein kleines Minus von 24.1 Millionen Franken.
Die SNB verbucht mit den aktuellen Zahlen den höchsten Fehlbetrag seit ihrer Gründung im Jahr 1907. In der Vorjahresperiode hatte die SNB noch einen Gewinn von 41.4 Milliarden Franken ausgewiesen. Die SNB betonte am Montagmorgen, dass starke Schwankungen die Regel und Rückschlüsse vom Zwischenergebnis auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich seien.
Bereits schwieriges erstes Halbjahr
Bereits im ersten Halbjahr 2022 verzeichnete die Schweizerische Nationalbank SNB einen Rekordverlust – minus 95 Milliarden Franken. Verantwortlich dafür waren Kursverluste auf Anleihen und Aktien sowie der starke Franken. Weil der Euro gegenüber dem Franken an Wert verlor, sank auch der Wert der Devisenanlagen der SNB.
Aufgrund der Verluste wurde darüber spekuliert, ob die Ausschüttungen der SNB an den Bund und die Kantone in Gefahr seien. Sollte es nicht noch zu einer Wende an den Finanzmärkten in den letzten zwei Monaten des Jahres kommen, sind diese womöglich akut gefährdet.