Wer mit Gas heizt oder damit Warmwasser produziert, musste in den vergangenen Monaten merklich tiefer ins Portemonnaie greifen. In Genf und Bern beispielsweise ist Gas innerhalb eines Jahres um über 30 Prozent teurer geworden. Andernorts steht der Preisanstieg erst noch bevor.
In Schaffhausen etwa wird das Gas ab dem 1. Januar 44 Prozent mehr kosten. Dort werden die Preise nicht regelmässig angepasst, sondern nur einmal jeweils auf Anfang Jahr. Trotz der aktuellen Entspannung auf den Weltmärkten – so schnell würden die Preise nicht sinken, erklärt Thomas Hegglin, Mediensprecher vom Verband der Schweizerischen Gasindustrie.
Preis von 30 auf 330 Euro gestiegen
Hegglin sagt zudem: «Die Preise sind nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau.» Auf dem Höchststand Ende August kostete Gas an der Börse über 330 Euro pro Megawattstunde. Inzwischen ist der Preis wieder auf rund 120 Euro gesunken.
Das ist allerdings weiterhin deutlich mehr, als noch vor dem Krieg bezahlt wurde. Damals war Gas noch für 30 Euro zu haben. Die Zeiten des billigen Gases dürften nun ohnehin vorbei sein, meint Thomas Hegglin.
Gaspreise werden hoch bleiben
Hegglin weiter: «Die Gaspreise werden sicher in absehbarer Zeit nicht mehr auf das Niveau zurückkommen, auf dem sie vor zwei Jahren waren. Grundsätzlich müssen wir uns wirklich auf höhere Gaspreise einstellen.» Das hat auch damit zu tun, dass Europa jetzt andere Lieferanten hat.
Das russische Gas war lange vergleichsweise einfach und billig zu haben. Von den russischen Gasfeldern wurde es via Pipelines direkt nach Europa geleitet. Jetzt allerdings importiert Europa teureres Flüssiggas aus Nordamerika per Schiff, das auch noch aufwendig gekühlt werden muss.