Um ihr grosses Idol zu sehen, scheuen amerikanische «Swifties» zwar Kosten, aber keine Mühen. Die US-Fans von Taylor Swift nehmen sogar die Reise über den grossen Teich in Kauf, um den Star in Europa sehen zu können.
Was die US-«Swifties» besonders anzieht: Die Reise in die Schweiz oder in andere europäische Länder kostet sie insgesamt weniger als ein Konzertticket in den USA. Jon Bernhardt, der extra aus Chicago nach Zürich geflogen ist, sagt: «Flug, Ticket und Hotel sind billiger als zwei Tickets in den USA.»
Damit ist er nicht alleine. Zahlreiche weitere amerikanische Fans sind aus demselben Grund angereist.
Flug, Ticket und Hotel sind billiger als zwei Tickets in den USA.
Rechnet man das Ganze am Beispiel Miami durch, bestätigt sich die Aussage. Im Oktober spielt die aktuell erfolgreichste Sängerin der Welt drei Konzerte in Miami. Die offiziellen Tickets waren innert kürzester Zeit ausverkauft. Auf dem Sekundärmarkt geht es jedoch immer noch heiss her.
Die Preise sind astronomisch hoch. So müssen Fans mit über 2500 US-Dollar für ein günstiges Ticket rechnen. Je nach Kategorie verlangen Anbieter gar höhere, fünfstellige Beträge. Die Tickets in Zürich kosteten zwischen 160 und 300 Franken. Für ein Mittelklasse-Ticket in Miami zahlen US-«Swifties» also schnell mal das Zehnfache des Schweizer Preises.
Fliegen die amerikanischen Fans alternativ in der Economy-Klasse von Miami nach Zürich und buchen eine Unterkunft in der Stadt, kostet sie der Flug im Schnitt um die 600 Franken und die Nacht im Hotel – wegen der aussergewöhnlichen Umstände – bis zu 850 Franken.
Dennoch: Geht man davon aus, dass die US-«Swifties» nicht mitten in Miami wohnen und auch dort zusätzlich zu den Ticketpreisen noch Reise- und Unterkunftskosten berappen müssen, ist der Trip nach Europa finanziell gesehen definitiv der bessere Deal.
So viele internationale Konzertbesucher – das haben wir noch nie erlebt. Das ist einmalig.
Das bekommt auch die amerikanische Fluggesellschaft United Airlines zu spüren. Sie stellte gemäss CNN eine merklich gestiegene Nachfrage nach Flügen in die europäischen Konzertstädte fest. Und auch der Präsident des Zürcher Hotellerie-Vereins, Michael Böhler, sagt: «So viele internationale Konzertbesucher – das haben wir noch nie erlebt. Das ist einmalig.»
Ein Grund, dass Tickets in Europa günstiger sind, dürften die Regulierungen sein. So kann ein Ticket-Anbieter in Deutschland beispielsweise in den allgemeinen Geschäftsbedingungen festhalten, dass Tickets nicht teurer als der ursprüngliche Wert weiterverkauft werden dürfen. In anderen Ländern wie Polen oder Italien sind Weiterverkäufe zu höheren Preisen gar verboten.