- Wachsende Ungleichheit, Klimakrise, Krieg, Energiekrise, Inflation: Vor all diesen Problemen stehe die Welt zurzeit.
- Das hat UNO-Generalsekretär António Guterres bei seiner Ansprache am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos gesagt.
Die Welt schaut nach Einschätzung von António Guterres «einem Hurrikan der Kategorie 5 ins Auge». «Unsere Welt wird an einer Reihe von Fronten von einem perfekten Sturm heimgesucht», sagte der UNO-Generalsekretär. Die Welt befinde sich in einem «traurigen Zustand» aufgrund unzähliger miteinander verbundener Herausforderungen, darunter der Klimawandel und Russlands Krieg in der Ukraine.
«Und irgendwie – nach allem, was wir durchgemacht haben – haben wir die globalen Gesundheitslektionen der Pandemie nicht gelernt. Wir sind noch nicht einmal nahe dran, auf kommende Pandemien vorbereitet zu sein», monierte Guterres. Seine düstere Botschaft verkündete er am zweiten Tag des Treffens von Staats- und Regierungschefs in Davos.
All diese Konflikte türmten sich auf «wie Autos bei einem Massencrash», sagte Guterres weiter. Dagegen müsse vorgegangen werden – unter anderem mit einer Reform des globalen Finanzsystems und mit mehr Engagement beim Kampf gegen die Klimakrise. «Es gibt keine perfekten Lösungen in einem perfekten Sturm. Aber wir können daran arbeiten, den Schaden zu kontrollieren und Möglichkeiten zu nutzen.»
Ich sehe das Ende des Krieges nicht in unmittelbarer Zukunft.
Guterres sagte weiter, dass «die grösste geopolitische Spaltung und das grösste Misstrauen seit Generationen» die Bemühungen untergraben, die globalen Probleme anzugehen – dazu gehörten unter anderem die zunehmende Ungleichheit, die steigende Inflation, die Energiekrise und die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie. Mehr denn je sei es jetzt an der Zeit, multilaterale Lösungen zu finden.
Er bezeichnete den Klimawandel als «existenzielle Herausforderung» und sagte, dass sich die globale Verpflichtung, den Temperaturanstieg auf 1.5 Grad Celsius zu begrenzen, «fast in Rauch auflöse».
Auch bezüglich des Kriegs in der Ukraine zeigte sich Guterres nicht optimistisch, dass dieser bald beendet werden könne. «Es wird ein Ende dieses Krieges geben. Es gibt ein Ende von allem. Aber ich sehe das Ende des Krieges nicht in der unmittelbaren Zukunft.» Momentan glaube er nicht, dass es eine Chance gebe, ernsthafte Verhandlungen zu fördern, um kurzfristig Frieden zu erreichen.