Nie dagewesene Anstrengungen seien nötig, um die weltweite Energieproduktion in den kommenden 30 Jahren klimaneutral zu gestalten, schreibt die Internationale Energieagentur IEA. Zwar hätten immer mehr Staaten Klimaziele formuliert, doch reichten diese auch im besten Fall nicht, um die Erderwärmung auf 1.5 Grad zu begrenzen, wie der Weltklimarat dringend empfiehlt.
Ziele unter anderem gekoppelt an Geldzuflüsse
Über 400 Punkte definiert die IEA auf dem Weg zur Klimaneutralität des Energiesektors in diesem in seiner Art bisher einzigartigen Plan. So soll ab sofort weltweit kein Geld mehr zur Förderung fossiler Brennstoffe fliessen. Bis 2035 dürfen keine fossil betriebenen Fahrzeuge mehr zugelassen werden. Wind und Sonnenkraft sollen in bisher Unerreichte im Ausmass ausgebaut werden.
Im Jahr 2030 müssten beispielsweise jeden Tag Solaranlagen mit der Kapazität des heute grössten Solarparks der Welt installiert werden und Innovation ist laut der IAE gefragt: Bis 2050 müsste die Hälfte der Treibhausgasreduktionen mittels Technologien geschehen, die heute erst im Demonstrations- oder Forschungsstadium sind, also beispielsweise mit der Herstellung von Flugzeugtreibstoffen aus Sonnenlicht und CO2 aus der Luft.
All das kostet
Die Investitionen in den Energiesektor müssten sich bis 2030 mehr als verdoppeln – von gut zwei Billionen US-Dollar pro Jahr auf rund fünf Billionen. Das sei aber gut investiertes Geld, betont die IEA: Vier Millionen neue Jobs würden geschaffen und die Weltwirtschaft würde bis 2030 um vier Prozentpunkte stärker wachsen als ohne diese Anstrengungen.
Sehr hohe Ziele formuliert die IEA. Aber sie zeigt detailliert auf, wie sie erreicht werden können. Ob der notwendige Ruck durch die Staatengemeinschaft geht, zeigt sich spätestens an der nächsten Klimakonferenz im November in Glasgow.