Nomen est omen. Lhanzom heisst übersetzt nichts anderes als «Zusammenkunft der Götter». Und die Götter meinten es (und machten es) bei ihr besonders gut.
Ihre Popsongs zielen direkt ins Herz. Es sind Lieder mit Seele, Tiefe und einem feinen Gespür für Melodien.
Der tibetische Name unserer jüngsten Musik-Entdeckung ist Programm: Es wäre schade, wenn ihr Talent, ihre Stimme und ihre Songs im Verborgenen blieben. Deshalb hieven wir sie auf unser Podest und feiern sie als «SRF 3 Best Talent».
Die zweifelnde Psychologin
Die ausgebildete Psychologin wollte schon als kleines Kind nur eines: Sängerin werden. Sie trällerte Hits, die sie aus dem Radio kannte, spielte dazu wild Luftgitarre. Ein Musiklehrer erkannte ihr Talent, förderte sie. Sie wurde als Neunjährige als Solistin in Begleitung eines amerikanischen Gospel-Chors gefeiert. Hatte Tanz- und Gesangs-Auftritte in der tibetischen Community. Als Teenie folgten Gesangsstunden und erste Popsongs auf Papier. Danach spielte sie mit Band und solo Konzerte.
Trotzdem musste sie 29 Jahre alt werden, bis sie uns – respektive Hana Gadze von der Schweizer-Musiksendung «SRF 3 punkt CH» – schrieb und sich sowie ihre Lieder vorstellte.
Die Singer-Songwriterin aus Rapperswil-Jona hatte davor mit Selbstzweifeln zu kämpfen. Schob das Thema «Musikkarriere» zunächst immer wieder erfolgreich zur Seite, bis sie ihr Denken und Handeln hinterfragte und analysierte, dass es nur was bringt, wenn man es einfach mal versucht. Und während andere zum Jahreswechsel Vorsätze machen, schrieb sie sich einen Wunschzettel für das Jahr 2023.
Wünsche gehen in Erfüllung
Rückblickend betrachtet sind auf dem persönlichen Wunschzettel Minimal-Ziele. Die Worte «ein Song läuft im Radio und die EP ist draussen» lesen sich heute mit ganz anderen Augen.
Der erste Song «Dream» lief nämlich bereits Anfang März im Radio und war bei uns auch tagsüber regelmässig zu hören, das Mini-Album mit den vier Songs ist seit Mitte September draussen und als i-Tüpfelchen kam für Lhanzom Lhasam mit der Veröffentlichung die Nachricht, dass wir sie zum «SRF 3 Best Talent» gewählt haben.
Ein langgehegter Traum, den sie kaum auszusprechen wagte. Ein Meilenstein, der sie nun definitiv ins Scheinwerferlicht katapultiert.
Songschreiben als Therapie und Berufung
Ein vorläufiges Happy End? Lhanzom Lhasam fühlt sich angekommen, wertgeschätzt, sieht aber auch die andere Seite: Den Druck, der mit dem Erfolg Hand in Hand geht. Den Titel kann ihr niemand nehmen. Wer sie kennenlernt, wird schnell merken, dass sie aber auch diese Hürden meistern wird.
Liebeskummer und Herzschmerz, Abschied und Heilung, frisch verliebt sein oder in Erinnerungen schwelgen. Lhanzom liefert Seelenbalsam fürs Gemüt.
Die Reife in den Songs spiegelt sich in ihren Aussagen. Die Tiefe in den Texten ist durchdacht. Ihre grundehrliche und direkte Art sprechen für sich. Von Musik leben zu können, bleibt ihr Herzenswunsch. Auch wenn da noch die Psychologin ist, die gerade die Weiterbildung zur Psychotherapeutin macht.
Ein Job, den sie ebenfalls liebt. Warum? Weil Musik und Psychologie einander ähnlich sind. Beides hilft beim Verarbeiten von persönlichen Problemen. So wie Tagebuch- oder Songschreiben. Beides ist Therapie.