Der Dokumentarfilm «Sur l'Adamant» des französischen Regisseurs Nicolas Philibert hat den Goldenen Bären der Berlinale gewonnen. Der Film «Sur l'Adamant» erzählt von einem Zentrum für Menschen mit psychischen Problemen in Paris.
Der Schauspielpreis ging an ein Kind: Die neunjährige Sofía Otero wurde für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle ausgezeichnet. Im Coming-of-Age-Film «20'000 especies de abejas» («20'000 Species of Bees») spielt sie ein achtjähriges Kind, das auf der Suche nach seiner geschlechtlichen Identität ist.
Ermittlungen im Drogenmilieu
Die Österreicherin Thea Ehre erhielt den Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle. Ehre spielt in Christoph Hochhäuslers Krimi «Bis ans Ende der Nacht» eine Transfrau, die mit einem Polizisten verdeckt im Drogenmilieu ermitteln soll.
Der deutschen Filmemacherin Angela Schanelec wurde für ihre Ödipus-Adaption «Music» der Drehbuchpreis zugesprochen. Der Franzose Philippe Garrel bekam den Silbernen Bären für die beste Regie, in seinem Film «Le grand chariot» porträtiert er eine Puppenspielerfamilie.
Eine weitere Ehrung geht nach Deutschland: Den grossen Preis der Jury erhielt der Film «Roter Himmel» des deutschen Regisseurs Christian Petzold.
Kamerafrau erhält Silbernen Bären
Der Preis der Jury ging an das Psychodrama «Mal Viver» des portugiesischen Regisseurs João Canijo, das von mehreren Frauen in einem alten Hotel erzählt.
Die Kamerafrau Hélène Louvart erhielt den Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung im Drama «Disco Boy». Franz Rogowski spielt darin einen Mann, der nach Frankreich flieht und der Fremdenlegion beitritt.
Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den grossen Filmfestivals. Die US-Schauspielerin Kristen Stewart leitete in diesem Jahr die Internationale Jury. Gemeinsam mit den anderen Jurymitgliedern entschied sie über die Vergabe der Auszeichnungen.