Die ägyptische Regierung korrigierte die Zahl der Toten laut übereinstimmender Medienberichte weiter nach oben - auf 638. Verletzt worden seien 4201 Menschen. Neue Opferzahlen waren zuvor praktisch stündlich veröffentlicht worden.
Gewalt ging auch am Donnerstag weiter
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Auch am Donnerstag war die Gewalt weitergegangen. Im Norden der Sinai-Halbinsel töteten mutmassliche Extremisten fünf ägyptische Soldaten in Al-Arisch. In der Stadt starb zudem ein Polizist, als Extremisten das Feuer auf den Offiziersclub der Polizei eröffneten.
Im Kairoer Stadtteil Giza stürmten mehrere Hundert Islamisten das Gebäude der Provinzverwaltung. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen brach ein Feuer aus. In der Hauptstadt sperrten ferner etwa 3000 Islamisten die Strasse vor der Al-Iman-Moschee, in der Dutzende Opfer der Gewaltexzesse vom Mittwoch aufgebahrt waren.
Das Innenministerium wies die Polizei an, ab sofort mit scharfer Munition auf Plünderer und Saboteure zu schiessen. In einer Erklärung hiess es, der Anlass dafür seien «Terrorattacken der Organisation der Muslimbrüder auf verschiedene Einrichtungen von Regierung und Polizei in mehreren Provinzen». Damit solle verhindert werden, dass öffentliche Gebäude in Brand gesetzt und Waffen aus Polizeistationen gestohlen werden.
Neue Gewaltwelle befürchtet
Die Regierung hatte bereits zuvor trotz massiver internationaler Kritik das gewaltsame Vorgehen der Sicherheitskräfte verteidigt. In mehreren Landesteilen gilt der Notstand. Die Islamisten wollen die Proteste gegen Mursis Absetzung auch nach den Freitagsgebeten fortsetzen. Das Nachrichtenportal youm7 berichtete, Sicherheitskräfte befürchteten eine neue Welle der Gewalt.
Mursi war am 3. Juli durch das Militär gestürzt worden und befindet sich an einem geheimen Ort. Seine Haft wurde um 30 Tage verlängert.