Darum geht es: Im Nahen Osten tobt weiterhin ein Konflikt. Hinter den Kulissen verhandeln internationale Akteure. Sie versuchen, eine Waffenruhe zu erreichen und die humanitäre Hilfe auszuweiten. Doch die Kämpfe im Gazastreifen dauern an. Verlässliche Informationen aus der Region sind rar.
Anhaltende Kämpfe im Gazastreifen: Laut Berichten soll die israelische Armee das Flüchtlingslager Chan Yunis im Süden des Gazastreifens angegriffen haben. Auch israelische Medien berichten über heftige Kämpfe im gesamten Gazastreifen. Eine palästinensische Nachrichtenagentur berichtet von 28 Toten, das israelische Militär hat dazu bisher keine Stellung genommen. Laut palästinensischen Medien wurde im Norden Gazas ein Krankhaus gestürmt und im Flüchtlingscamp Dschabalia dauern die Kämpfe mit Todesopfern wohl an.
Katastrophale Zustände in Chan Yunis: Die Zustände im Flüchtlingslager Chan Yunis sind laut Mitarbeitenden vor Ort katastrophal, wie die ARD-Journalistin Bettina Meier in Tel Aviv sagt. Die Menschen leben in provisorischen Zeltlagern, mit Plastikplanen und Matratzen auf dem Boden. Sie müssen sinkende Temperaturen aushalten und in einem aktuellen Sandsturm ausharren. «Die Menschen müssen da unter fatalen Zuständen überleben», so Meier.
Unzureichende humanitäre Hilfe: Trotz israelischer Angaben, dass Hilfslieferungen den Gazastreifen erreichen, fehlt es in vielen Gebieten weiterhin an lebensnotwendigen Gütern. Am Mittwoch sind 100 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gelangt. Aber lokale Quellen berichten, dass fast nichts ankommt, vor allem im Norden Gazas. Das Verteilen der Hilfsgüter sei für die Hilfsorganisationen sehr schwierig, berichtet Journalistin Meier. Es gebe eine grosse Hungersnot, wie beispielsweise die Deutsche Welthungerhilfe warnt.
Unterbrochene Polioimpfkampagne: Die Polioimpfkampagne im Gazastreifen, die eine wichtige Schutzmassnahme gegen Kinderlähmung darstellt, musste vorzeitig unterbrochen werden. Insbesondere im Norden des Gazastreifens konnte die geplante zweite Impfrunde wegen der Kämpfe nicht vollständig durchgeführt werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete, dass die vereinbarten Kampfpausen, die für die Impfaktion notwendig wären, nicht eingehalten werden. Zudem hätten sich die Sicherheitszonen für die Durchführung der Impfungen deutlich verkleinert.
Weitere Front in Libanon: Im Süden von Libanon spitzt sich der Konflikt ebenfalls zu. Die israelische Armee berichtet, sie habe die oberste Befehlskette der Hisbollah zerschlagen. Libanesische Quellen melden, dass ein Wohnblock, in dem sich auch Journalisten aufhielten, getroffen wurde. Das israelische Militär hat dazu noch keine Stellung genommen. Bekannt ist, dass Israel rund zwei Stunden vor dem Angriff eine Warnung herausgegeben hat, dass sich die Menschen vom Gebäude entfernen sollten. Eine genaue Aufklärung sowie genaue Zahlen stehen noch aus.