Worum geht es? Hurrikan «Milton» hat die Westküste Floridas erreicht. Der Sturm traf mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde auf Land, wie das US-Hurrikanzentrum mitteilte. Erst vor wenigen Tagen hatte der leicht schwächere Hurrikan «Helene» in der Region für schwere Schäden und zahlreiche Todesopfer gesorgt.
Wie heftig ist der Sturm? Kurz bevor «Milton» auf die Küste traf, war er von der höchsten Kategorie 5 zunächst auf die Stufe 4 und schliesslich auf 3 herabgestuft worden. Angesichts der schieren Grösse des Sturms blieben die Warnungen jedoch unverändert dringlich. Laut SRF-Meteorologe Simon Eschle ist «Milton» ein aussergewöhnlicher Hurrikan. «Er gehört zu den Hurrikans mit den höchsten gemessenen Windgeschwindigkeiten. Zudem hatten erst vier Hurrikans einen tieferen Druck.» Grundsätzlich gilt: je tiefer der Druck, desto intensiver der Hurrikan. Bereits vor der Ankunft des Hurrikans wüteten in Teilen Floridas Tornados.
Wie entsteht ein Hurrikan? Ein Grund für die Intensität von «Milton» ist die Wärme im Golf von Mexiko. Sie dient sozusagen als Treibstoff für den Hurrikan. Ein tropischer Wirbelsturm entsteht, wenn Luft über der Meeresoberfläche aufsteigt, abkühlt und wieder nach unten fällt. Dadurch bildet sich ein vertikaler Wirbel.
«Durch den Klimawandel werden die Meere in Zukunft immer wärmer», erklärt SRF-Meteorologe Simon Eschle. «Man geht davon aus, dass Hurrikans in Zukunft intensiver werden.»
Hurrikan «Milton» bringt Zerstörung über Florida – die Bilder
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Bild 1 von 24. In The Acreage, Palm Beach County, wurden Bäume durch den Hurrikan umgeknickt. Bildquelle: imago images/GREG LOVETT PALM BEACH POST.
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Bild 2 von 24. Drohnenaufnahmen zeigen das Ausmass der Zerstörung in Matlacha, Florida (10.10.2024). Bildquelle: REUTERS/Ricardo Arduengo.
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Bild 3 von 24. Eine Eiche ist in Sanford, Florida, auf ein Gebäude gefallen (10.10.2024). Bildquelle: Keystone/AP Photo/John Raoux.
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Bild 4 von 24. Wo in Bradenton früher Häuser standen, liegen nun nur noch Trümmer. (10.10.2024). Bildquelle: Keystone/CRISTOBAL HERRERA-ULASHKEVICH .
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Bild 5 von 24. Ein Lebensmittelladen hielt dem Sturm nicht stand. (10.10.2024). Bildquelle: imago images/ERIC HASERT.
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Bild 6 von 24. Ein Tornado im Zusammenhang mit Hurrikan «Milton» hat in Wellington Schäden angerichtet. (10.10.2024). Bildquelle: imago images/GREG LOVETT.
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Bild 7 von 24. Verwüstung in Bradenton, Florida. (10.10.2024). Bildquelle: Keystone/CRISTOBAL HERRERA-ULASHKEVICH .
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Bild 8 von 24. Ein Boot liegt in Bradenton am Strassenrand, inmitten von Trümmern. (10.10.2024). Bildquelle: Keystone/CRISTOBAL HERRERA-ULASHKEVICH.
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Bild 9 von 24. Eine Drohnenaufnahme zeigt zerstörte Gebäude in Venice. (10.10.2024). Bildquelle: REUTERS/Marco Bello.
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Bild 10 von 24. Ein Auto steht im Hochwasser vor einem Haus in Tampa. (10.10.2024). Bildquelle: Keystone/AP Photo/Mike Stewart.
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Bild 11 von 24. Der Sturm brachte in den frühen Morgenstunden Hochwasser in verschiedene Stadtteile von St. Petersburg, Florida. (10.10.2024). Bildquelle: Imago/Zuma Press Wire/Tampa Bay Times.
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Bild 12 von 24. Trümmer bedecken den Boden in der Nähe eines Krans, der auf ein Gebäude in St. Petersburg gestürzt ist. (10.10.2024). Bildquelle: Imago/Zuma Press Wire/Chris Urso.
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Bild 13 von 24. Das Dach des Baseball-Stadions Tropicana Field, der Heimstätte der Tampa Bay Rays, wurde in Stücke gerissen. (10.10.2024). Bildquelle: IMAGO/Tampa Bay Times.
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Bild 14 von 24. Der Sturm verursachte vielerorts Überschwemmung, wie hier in Gifford, Florida. (9.10.2024) . Bildquelle: Imago/USA TODAY Network.
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Bild 15 von 24. Ein Mann läuft bei Wind und Regen durch eine verlassene Strasse in der Innenstadt von Tampa, Florida. (9.10.2024) . Bildquelle: Keystone / Rebecca Blackwell .
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Bild 16 von 24. Ein Verkehrsunfall zwischen einem Auto und einem Feuerwehrauto, das von einem Einsatz zurückkehrt, auf einer fast menschenleeren Strasse in der Innenstadt von Tampa. (9.10.2024) . Bildquelle: Keystone / Rebecca Blackwell .
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Bild 17 von 24. Vor dem Hurrikan gibt es auch Tornados, die Schäden an Gebäuden verursachen. (9.10.2024) . Bildquelle: Keystone/ Marta Lavandier.
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Bild 18 von 24. Starke Windböen kündigen den Hurrikan «Milton» in Fort Myers, Florida, an und richten bereits Verwüstungen an. (9.10.2024). Bildquelle: Reuters/ Ricardo Arduengo.
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Bild 19 von 24. Menschen bringen sich in Sicherheit. Diese Frau in Lakeland, Florida, sucht einen Schutzraum auf. (9.10.2024). Bildquelle: Reuters/ Jose Luis Gonzalez.
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Bild 20 von 24. In den letzten Tagen versuchten viele, dem Sturm zu entkommen. (Interstate 75, 8.10.2024). Bildquelle: Reuters/ Marco Bello .
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Bild 21 von 24. Noch immer liegen Trümmerhaufen am Boden, die vom vorherigen Hurrikan «Helene» herrühren. (9.10 2024). Bildquelle: Keystone/ Rebecca Blackwell.
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Bild 22 von 24. Der Hurrikan zog bereits nahe der kubanischen Küste vorbei und liess in Batabano überflutete Strassen zurück. (9.10.2024). Bildquelle: Reuters/ Norlys Perez.
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Bild 23 von 24. Menschen fotografieren die Gischt der Wellen, die nach dem Durchzug des Hurrikans «Milton» im Golf von Mexiko gegen Ufermauern in Havanna, Kuba schlagen. (9.10.2024). Bildquelle: Keystone/ Ramon Espinosa.
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Bild 24 von 24. Ein Auto fährt nach dem Durchzug des Hurrikans Milton auf einer überfluteten Strasse in Siesta Key, Florida. (10.10.24) . Bildquelle: Keystone/Rebecca Blackwell.
Wie ist die Lage in Florida? In den Küstengebieten wurden Millionen Menschen angewiesen, sich in Sicherheit zu bringen. Laut lokalen Behörden und der US-Regierung geht um «Leben und Tod». Auch Mobilheime, Pflegeheime und Einrichtungen für betreutes Wohnen mussten zwangsevakuiert werden. Derzeit sind laut der Übersichtsplattform «poweroutage» über eine Million Haushalte im Bundesstaat ohne Strom. «Milton» soll nun von der Golfküste Floridas aus über den Bundesstaat hinweg in Richtung Atlantik ziehen. Es wird auch jenseits der Küsten mit schweren Zerstörungen gerechnet.
Weshalb sehen einige Bewohnerinnen und Bewohner von einer Evakuierung ab? «Es gibt natürlich Leute, die das unterschätzen, auch weil sie selbst noch nie einen wirklich starken Wirbelsturm erlebt haben», so der ehemalige SRF-Korrespondent in Miami, Matthias Kündig. Auch gäbe es natürlich finanzielle Hürden, wenn es darum geht, eine Ersatzbleibe zu mieten. Und schliesslich seien nach einem Wirbelsturm meist die Strassen versperrt, was beispielsweise den Zugang der Sicherheitskräfte wie der Polizei einschränkt. Das bedeutet: «Viele, gerade Eigenheimbesitzer, haben schlicht Angst, das eigene Haus zu verlassen, weil sie befürchten, dass es dann geplündert wird.»
Was hat der Sturm mit der ISS-Mission der «Crew 8» zu tun? Wegen des Hurrikans muss die «Crew 8» einige Tage länger als geplant im All bleiben. Die Nasa-Astronauten Matthew Dominick, Michael Barratt und Jeanette Epps sowie der Kosmonaut Alexander Grebenkin hatten eigentlich schon am Montag von der Internationalen Raumstation ISS abdocken sollen.
Weil ihre Kapsel aber vor Florida im Meer landen soll, sei die Rückkehr nun erst einmal auf Sonntag verschoben worden, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. Derweil veröffentlichte Astronaut Dominick ein Video, das den Hurrikan Milton von der Raumstation ISS aus zeigt.