Alle vier Vorlagen für die Abstimmungen vom 24. November starten mit steigenden Nein-Anteilen in die Schlussmobilisierung. Am deutlichsten ausgeprägt ist dieser Nein-Trend beim Mietrechtsreferendum zur Untermiete. Bei Behördenvorlagen wie den vier zur Abstimmung kommenden Vorlagen entspricht dies dem Ausnahmenfall der Meinungsbildung.
Pattsituation beim Autobahnausbau bei Nein-Trend
Die knappe Zustimmung zum Ausbau der Autobahnen auf sechs Teilstrecken beim Start der Hauptkampagnenphase ist weggebrochen. 47 Prozent der Teilnehmenden hätten für und 51 Prozent gegen den Autobahnausbau gestimmt. Das ist im Vergleich zur 1. SRG-Umfrage ein Minus von vier Prozentpunkten bei den Befürwortern und ein Plus von sechs Prozentpunkten bei den Gegnern. Die Befragten erwarten jedoch ein deutliches Ja. Vor allem die Anhängerschaft der bürgerlichen Parteien, finanziell gut situierte Personen und auch die teilnahmewilligen Männer stimmten dem Autobahnausbau mehrheitlich zu.
EFAS: 17 Prozentpunkte Vorsprung zum Nein-Lager
Eine einheitliche Finanzierung im Gesundheitswesens befürworteten 54 Prozent der Befragten, 37 Prozent lehnen sie ab. Die Kontroverse um die Vorlage verschärft sich aber, da der Trend deutlich Richtung Nein verläuft. Der Vorsprung der Ja-Seite beträgt noch 17 Prozentpunkte. Ob das für das Ja-Lager reicht, wird sich in zehn Tagen weisen. Auffallend ist, dass sich der Links-Rechts-Graben im Vergleich zur ersten Umfrage verschärft hat: So ist zum Beispiel die SP-Anhängerschaft nun deutlich im Nein-Lager. Bei den Konfliktmustern sind die sozialen Schichten signifikant. Nebst dem linken Lager lehnen auch Personen aus der unteren Mittelschicht die Vorlage ab. Bei diesem Referendum könnte zudem ein Geschlechtergraben entstehen: Während Frauen deutlich kritischer zur EFAS-Vorlage sind, haben Männer eine eher moderate Meinung.
Beim Mietrecht schaut der Stimmbürger genauer hin
Bei den Mietrechtsvorlagen differenzieren die teilnehmenden Stimmbürger. GFS Bern stellt beim Referendum zur Untermiete eine Pattsituation mit einem Nein-Trend fest. Bei der Frage um die Neuregelung des Eigenbedarfs ist wiederum eine Mehrheit gegen die Vorlage. Während bei der Vorlage zur Untermiete die Erwartungshaltung der Befragten optimistisch ist – eine stabile Mehrheit geht von einem Ja an der Urne aus – ist die Stimmung bei der Vorlage zum Eigenbedarf eher pessimistisch. Dort gehen 52 Prozent der befragten Stimmbürger von einem Nein aus.