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Links-Grün auf der Überholspur?
Aus Arena vom 29.11.2024.
Bild: SRF/Oscar Alessio abspielen. Laufzeit 1 Minute 10 Sekunden.

«Arena» zur Verkehrspolitik Autobahnausbau abgelehnt: Links-Grün fordert mehr Geld für den ÖV

Die Bürgerlichen haben gleich drei Abstimmungsniederlagen zu verdauen. Links-Grün hingegen hat am Sonntag an der Urne triumphiert. Allerdings bleibt auch nach dem Nein zum Autobahnausbau umstritten, wie die Schweiz das Stauproblem in den Griff kriegt – und wie viel Geld in den ÖV fliessen soll.

So haben sich das die bürgerlichen Parteien nicht vorgestellt: Am vergangenen Sonntag sagte die Stimmbevölkerung gleich dreimal Nein und lehnte sowohl die beiden Mietrechtsvorlagen als auch den Autobahnausbau ab.

Links-Grün hingegen kann in diesem Jahr bereits einige Abstimmungserfolge verbuchen – darunter etwa das historische Ja zur 13. AHV-Rente. Warum bringen die Bürgerlichen trotz Mehrheit im Parlament ihre Anliegen an der Urne nicht durch?

Die Gäste in der «Arena»:

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Grünen-Präsidentin Lisa Mazzone erklärt den Erfolg der linken Parteien damit, dass Bundesrat und Parlament «an der Bevölkerung vorbeipolitisieren» – vor allem im sozialen Bereich und bei der Umwelt. Gehe es so weiter, werde es eine «Referendumslegislatur» geben, wertvolle Zeit gehe verloren. Ähnlich sieht das SP-Nationalrat Matthias Aebischer: «Der Bundesrat hat in den letzten Jahren Entscheide gefällt, die gegen den Volkswillen waren.»

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Erklärvideo: Wer gewinnt die Abstimmungen?
Aus News-Clip vom 29.11.2024.
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Auch FDP-Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher spürt zunehmend ein gewisses Misstrauen gegenüber der Politik: «Wir müssen wieder miteinander einen Konsens haben, dass wir vorwärtsgehen wollen.» Dennoch zeigt sich die St. Gallerin auch selbstkritisch: «Wenn wir auf bürgerlicher Seite etwas wollen, dann müssen wir zusammenstehen. Denn die Linken machen das auch.»

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Susanne Vincenz-Stauffacher (FDP) und Lisa Mazzone (Grüne)
Aus News-Clip vom 29.11.2024.
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Das Vertrauen in den Bundesrat habe seit der Pandemie abgenommen und müsse wieder aufgebaut werden, findet auch SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner. Und es brauche endlich eine Lösung in der Zuwanderungsfrage – Teile der SVP-Basis hätten den Autobahnausbau genau deswegen abgelehnt.

ÖV stärken oder doch neue Strassen bauen?

Mit knapp 53 Prozent Nein-Anteil hat sich die Stimmbevölkerung gegen den Autobahnausbau ausgesprochen. Damit sind die sechs geplanten Projekte vom Tisch. Aus Sicht von Links-Grün muss nun der öffentliche Verkehr gestärkt werden. Für SP-Nationalrat Aebischer ist klar: «Der öffentliche Verkehr ist zu teuer.» Er fordert günstigere ÖV-Tarife – insbesondere tagsüber ausserhalb der Stosszeiten.

Der öffentliche Verkehr ist zu teuer.
Autor: Matthias Aebischer Nationalrat SP/BE

Schon heute fliesse viel Geld in die Bahn, kontert Giezendanner. Er findet: «Mobilität muss etwas kosten.» Er plädiert dafür, ein neues Strassenausbauprojekt zu schnüren, das «breit abgestützt» sei. Schliesslich – das betonen Giezendanner und Vincenz-Stauffacher unisono – sei der Autoverkehr auf den Nationalstrassen so effizient wie kein anderes Fortbewegungsmittel.

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Matthias Aebischer (SP/BE) und Benjamin Giezendanner (SVP/AG)
Aus News-Clip vom 29.11.2024.
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Derweil will Grünen-Präsidentin Mazzone den öffentlichen Verkehr vor allem in den Agglomerationen stärken – und mehr Geld für Klimaanpassungsmassnahmen wie etwa Schutzbauen einsetzen. Auch eine Temporeduktion auf Autobahnen könne zur Staureduktion beitragen.

Vincenz-Stauffacher zeigt sich zwar offen, mehr Geld aus dem Nationalstrassen- und Agglomerations­verkehrs­fonds (NAF) in den Agglomerationen einzusetzen. Sie warnt allerdings davor, die einzelnen Verkehrsträger gegeneinander auszuspielen und den Autoverkehr zu verteufeln: «Wir brauchen Wahlfreiheit.» Schliesslich könne beispielsweise ein Gewerbler schlecht aufs Lastenvelo umsteigen.

Arena, 29.11.2024, 22:25 Uhr

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