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Kostenvergleich Auto – Bahn Auto und öffentlicher Verkehr: Was kostet wie viel?

Betriebskosten, Treuerabatt, Steuern: Der Kostenvergleich zwischen Auto und Bahn ist komplex. Ein Überblick.

Insgesamt werden in der Schweiz pro Person und Tag 30 Kilometer zurückgelegt. Das geht aus dem neuesten Mobilitätsbericht des Bundes hervor. Die Wahl des Fortbewegungsmittels wird auch von den Kosten bestimmt. In Zeiten von steigenden Preisen im ÖV, der Neubesteuerung von Elektroautos und hohen Benzinpreisen bieten wir einen Überblick.

Mobilitätsverhalten der Schweizer Bevölkerung

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Legende: KEYSTONE/Gaetan Bally

Der «Mikrozensus Mobilität und Verkehr» ist die schweizweit wichtigste Erhebung zum Mobilitätsverhalten der Bevölkerung, durchgeführt von den Bundesämtern für Statistik (BFS) und Raumentwicklung (ARE).

Wie bereits bei der letzten Erhebung 2015 stand der Freizeitverkehr auch 2021 klar an der Spitze. Sein Anteil an den zurückgelegten Distanzen blieb mit 43 Prozent beinahe unverändert (2015: 44 Prozent). Die Auswertung nach Tageszeit zeigt dabei: Schon ab ungefähr 8 Uhr morgens übertrifft die Freizeit alle übrigen Mobilitätszwecke und behält ihre dominierende Rolle bis in die späten Nachtstunden bei.

Zweitwichtigster Mobilitätszweck war 2021 der Arbeitsverkehr mit einem Anteil an den zurückgelegten Distanzen von 28 Prozent. Danach folgt der Einkaufsverkehr mit 15 Prozent.

Der Personenverkehr stand 2021 immer noch unter dem Einfluss der Covid-19-Pandemie. An der Bedeutung der verschiedenen Mobilitätszwecke änderte dies jedoch kaum etwas, heisst es vom BFS.

Was kostet das Auto?

Bei einem Musterauto mit einem Neupreis von 39'000 Franken und einer jährlichen Fahrleistung von 15'000 Kilometern beziffert der Touring Club Schweiz (TCS) die jährlichen Kosten auf 11’260 Franken. Darin enthalten sind fixe Kosten von jährlich rund 6'543 Franken für Steuern oder Versicherung sowie variable Kosten von etwa 4'717 Franken für Treibstoff oder Reparaturen.

Die durchschnittlichen Kilometerkosten von benzin- oder dieselbetriebenen Autos liegen für Neufahrzeuge laut TCS zwischen 86 und 94 Rappen. Dabei spiele speziell auch der Wohnkanton eine gewichtige Rolle. Auch der Treibstoff macht sich bei der Berechnung mit rund zwölf Prozent an den Gesamtkosten deutlich bemerkbar.

Im Vergleich dazu betragen die Kilometerkosten für Elektroautos zwischen 79 und 84 Rappen. Die Stromkosten betragen nur rund 3.5 Prozent. Die höhere Effizienz des Elektromotors gegenüber dem Verbrenner sei ausschlaggebend. E-Autos fahren also günstiger.

Die aktuell höheren Energiepreise würden wenig daran ändern, meint der TCS. Selbst wenn der Treibstoffpreis konstant bleibe und der Strompreis um fünfzig Prozent steigen würde, bleibe der effizientere Elektroantrieb im Vorteil. Fest steht allerdings auch, dass der Strompreis derzeit sehr stark steigt und Diesel sowie Benzin seit vergangenem Sommer immer noch günstiger werden. Zudem werden E-Autos voraussichtlich ab 2024 wie andere Autos mit 4 Prozent besteuert.

Kantonale Subventionen für Elektroautos

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Elektroauto-Käufer können in zahlreichen Kantonen von Subventionen oder Förderprogramme profitieren. Es handelt sich je nach Kanton um Beiträge für den Ankauf, einen teilweisen Erlass der jährlichen Motorfahrzeugsteuer oder um Beiträge zum Einbau einer Ladestation. Dazu erhalten Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb beim Abschliessen einer Autoversicherung aktuell auch verschiedene Rabatte.

> Hier finden Sie die kantonalen Förderprogramme im Überblick

    Interessanterweise zeigt der Mobilitätsbericht des Bundes: Wer gut verdient, fährt häufiger elektrisch. Während 2021 in Haushalten mit einem Monatseinkommen von mehr als 12'000 Franken 3 Prozent der Personenwagen rein elektrisch betrieben waren, waren es in der Einkommensklasse zwischen 8000 und 12'000 Franken mit 1.4 Prozent nur halb so viele. Bei tieferen Einkommen noch weniger.

Was kostet der Zug?

Erstmals seit 2016 erhöht die ÖV-Branche Ende 2023 die Preise. Die Kosten für Einzelbillette, Tages- und Mehrfahrtenkarten sowie für Klassenwechsel steigen um 4.2 Prozent. Das Halbtaxabonnement für Erwachsene wird um fünf Franken teurer und kostet neu 190 Franken beim Erstkauf bzw. 170 Franken mit einem Treuerabatt. Die Preise für die Generalabonnemente steigen um durchschnittlich 5.1 Prozent. Für Erwachsene kostet das Generalabonnement (GA) ab Dezember 4080 Franken, also 220 Franken mehr.

Kritik von Konsumentenschutz und VCS

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Die Stiftung für Konsumentenschutz bezeichnet die Preiserhöhung im öffentlichen Verkehr als zu hoch. Dabei würden gerade die Preise für die treueste Kundschaft – die Pendler und Pendlerinnen – steigen.

Die Preiserhöhung erfolge nicht solidarisch. In der 1. Klasse sei nämlich nicht die gleiche Verteuerung vorgesehen.

Auch der Zeitpunkt der Preiserhöhung sei – wegen der Inflation – äusserst ungünstig. Aus Klimaschutzgründen und nach der Pandemie-Delle sollten mehr Menschen den öffentlichen Verkehr nutzen. Die Preissteigerung, welche das Generalabonnement 2. Klasse auf über 4000 Franken verteuere, sei kontraproduktiv.

Auch der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) kritisiert die teuerungsbedingten Preiserhöhungen.

Die Kürzungen des Bundes beim Regionalverkehr und dem Bahninfrastrukturfonds hält er aber für unhaltbar. Diese Sparpolitik bremse das Bahnsystem aus, hält der VCS fest. Sie beschleunige die Preisspirale bei den Billetten und reduziere das Angebot.

Der aktuelle Mobilitätsbericht des Bundes zeigt zudem, dass die Bevölkerung Verbesserungen im öffentlichen Verkehr sowie Umweltaspekte des Verkehrs höher gewichtet als Verbesserungen im Velo-, Strassen- oder Fussgängerverkehr.

Video
Aus dem Archiv: Auf Versuchsebene soll es Ende 2023 neue ÖV-Abos geben
Aus 10 vor 10 vom 22.11.2022.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 32 Sekunden.

Wie entwickeln sich die Preise im Vergleich?

Mobilität hat in der Schweiz einen stolzen Preis: So ist Autofahren wie Zugfahren teuer. Der Blick auf die Preisentwicklung seit 1990 zeigt allerdings, dass der öffentliche Verkehr im Vergleich teurer wurde. Laut dem Preisüberwacher des Bundes ist der Preis für ein Generalabonnement um rund 80 Prozent, das Retourbillett um fast 90 Prozent gestiegen.

SRF 4 News, 04.04.2023, 11:00 Uhr

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