- Der ehemalige SP-Fraktionschef, Roger Nordmann, kandidiert für den frei werdenden Bundesratssitz.
- Damit bewerben sich bereits fünf SP-Politiker um die Nachfolge von Alain Berset.
- Die Bundesratswahl findet am 13. Dezember statt.
«Ich bin überzeugt, dass in der derzeitigen Situation eine Kandidatur wie die meine entscheidende Vorteile für die Schweiz bietet», so Nordmann an der Medienkonferenz in Bern. «Ich sehe meine Kandidatur nicht als weitere Kandidatur aus der Romandie, sondern als Angebot einer Brücken-bauenden und die Landesteile verbindenden Kandidatur.» Die Vizepräsidentin der SP Waadt, Thanh-My Tran-Nhu, sagt anschliessend schmunzelnd: «Weil wir keinen Roger Federer mehr haben, stellen wir Roger Nordmann auf.»
Das Kandidatenkarussell für die Berset-Nachfolge
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Bild 1 von 12. Evi Allemann. Die Berner Regierungsrätin Evi Allemann (Jahrgang 1978) kandidiert für den Bundesrat. Von 2003 bis 2018 war die Juristin im Nationalrat. Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro Della Valle.
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Bild 2 von 12. Allemann hatte bereits letztes Jahr für die Nachfolge von Simonetta Sommaruga kandidert. Sie unterlag damals in der internen Ausmarchung Eva Herzog und Elisabeth Baume-Schneider. Bildquelle: Keystone/Peter Klaunzer.
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Bild 3 von 12. Roger Nordmann. Der Waadtländer SP-Nationalrat Roger Nordmann (Jahrgang 1973) will in die Landesregierung, wie er anfangs Oktober an einer Medienkonferenz bekannt gab. Bildquelle: KEYSTONE/Anthony Anex.
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Bild 4 von 12. Nordmann sitzt seit 2004 in der Grossen Kammer unter der Bundeshauskuppel. Viermal wurde er wiedergewählt. Im Nationalrat ist er Mitglied der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie. Von 2015 bis 2023 war er Fraktionschef. Bildquelle: KEYSTONE/Gaetan Bally.
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Bild 5 von 12. Jon Pult. Der Bündner Nationalrat Jon Pult (Jahrgang 1984) kandidiert offiziell für den Bundesrat. Der schweizerisch-italienische Doppelbürger wurde 2019 in den Nationalrat gewählt. Bildquelle: Keystone / Alessandro Della Valle.
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Bild 6 von 12. Pult gilt als eines der grössten Talente der SP und als guter Rhetoriker. Schon ein Jahr nach seinem Einzug ins Parlament machte ihn die SP zum Vizepräsidenten. Bildquelle: Keystone / PABLO GIANINAZZI.
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Bild 7 von 12. Beat Jans. Der frühere Nationalrat und heutige Basler Regierungspräsident Beat Jans (Jahrgang 1964) will Bundesrat werden, wie er am 22. September offiziell bekannt gab. Bildquelle: KEYSTONE/Peter Schneider.
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Bild 8 von 12. «Ich würde das Amt gerne und mit Überzeugung ausüben», sagte Jans an der Konferenz. Er hätte auch aus regionalpolitischen Überlegungen gute Chancen. Der Kanton Basel-Stadt war schon lange nicht mehr im Bundesrat vertreten. Bildquelle: KEYSTONE / Peter Schneider.
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Bild 9 von 12. Matthias Aebischer. Der Berner Nationalrat Matthias Aebischer (Jahrgang 1967) will die Nachfolge von Alain Berset antreten. Bildquelle: Keystone / ALESSANDRO DELLA VALLE.
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Bild 10 von 12. Vor seiner Zeit im Nationalrat war Aebischer unter anderem Moderator verschiedener Sendungen beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF und erlangte dadurch in der Deutschschweiz grosse Bekanntheit. Bildquelle: SRF.
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Bild 11 von 12. Daniel Jositsch. Der Zürcher Ständerat (Jahrgang 1965) kandidiert offiziell für den Bundesrat. Nach dem Rücktritt von Simonetta Sommaruga im vergangenen Jahr hatte Daniel Jositsch bereits kandidiert, obwohl die SP ein reines Frauenticket beschlossen hatte. Bildquelle: KEYSTONE/ANTHONY ANEX.
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Bild 12 von 12. Bei der Wahl durch die Bundesversammlung erhielt er in den ersten Wahlgängen zahlreiche Stimmen. Schliesslich setzte sich jedoch Elisabeth Baume-Schneider durch. Für ihn als Bundesrat sprechen seine Erfahrung in Bundesbern und seine urbane Herkunft. Jositsch gilt als Vertreter des rechten Flügels der SP. Bildquelle: KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE.
Das Land stehe komplexen Problemen gegenüber, so Nordmann weiter. Dazu gehörten die Alterung der Gesellschaft und der damit zusammenhängende Arbeitskräftemangel, dessen Lösung in der Bildung liege. Zudem brauchten Energie und Klima grosse Investitionen.
In der Gesundheitsfrage belasteten die Prämien die Finanzen der Bevölkerung. Bei steigenden Bedürfnissen fehle auch hier Personal. Die Beziehungen zu Europa müssten endlich eine Lösung finden. Der öffentliche Diskurs über die EU müsse positiver werden.
Der 50-jährige Waadtländer sitzt seit 2004 in der grossen Kammer unter der Bundeshauskuppel. Er rückte für den in den Staatsrat gewählten Pierre-Yves Maillard nach. Viermal wurde er wiedergewählt. Im Nationalrat ist er Mitglied der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie.
Amtszeitbeschränkung ausgesetzt
Von 2015 bis 2023 war Nordmann Fraktionschef. Dieses Amt hielt er bis zum letzten 1. September inne, als er das Fraktionspräsidium an Samira Marti und Samuel Bendahan abgab.
Bei den Nationalratswahlen strebt Nordmann eine Wiederwahl als Nationalrat an. Weil er seine Kandidatur für den Ständerat zugunsten von Maillard zurückzieht, hat ihm die SP Waadt eine erneute Ausnahme von der Amtszeitbeschränkung gewährt.