Das Kandidierendenkarussell für die Nachfolge von SP-Bundesrat Alain Berset dreht sich weiter. Die neueste Kandidatur kommt aus dem Kanton Bern.
Wie ist die Ausgangslage?
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Die Nachfolgerin oder der Nachfolger von Berset wird bei den Gesamterneuerungswahlen der Landesregierung am 13. Dezember bestimmt. Alle interessierten Parteimitglieder können bis zum 29. Oktober eine Kandidatur einreichen. Die SP will für die Wahl von Alain Bersets Nachfolge eine Auswahl von mehreren Kandidatinnen und Kandidaten präsentieren. Auf Kriterien verzichtet sie.
Unklar ist derzeit, ob andere Parteien den zweiten SP-Sitz im Bundesrat infrage stellen werden. Die Grünen und auch die GLP liessen nach Bersets Rücktrittsankündigung durchblicken, dass sie einen Angriff nicht ausschliessen. Konkreter dürfte es erst Ende Oktober werden, nach den eidgenössischen Wahlen vom 22. Oktober. Generell kann erwartet werden, dass wegen der Westschweizer SP-Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider Deutschschweizer Politiker in der Poleposition sind.
Evi Allemann (BE): Die Berner SP-Regierungsrätin und frühere Nationalrätin (Jahrgang 1978) versucht zum zweiten Mal den Sprung in die Landesregierung. Allemann ist die erste Frau, die als mögliche Nachfolgerin von Bundesrat Alain Berset ins Rennen steigt. Beobachter räumen ihr eher geringe Chancen ein. Mit Albert Rösti sitzt bereits ein Berner im Bundesrat. Zudem sind amtierende Parlamentsmitglieder im Bundeshaus besser vernetzt. Allemann verfügt trotz ihres relativ jungen Alters über eine lange politische Karriere. Zudem besitzt sie Exekutiverfahrung.
Roger Nordmann (VD): Der ehemalige Fraktionspräsident der SP ist derzeit der einzige Kandidat aus der Westschweiz. Nordmann gab sich bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur am 4. Oktober als Brückenbauer. Es sei eine Landesteile übergreifende Kandidatur. Der 50-Jährige sitzt seit 2004 im Nationalrat. Dort ist er Mitglied der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK).
Das Kandidatenkarussell für die Berset-Nachfolge
Jon Pult (GR): Der dreisprachige Bündner SP-Nationalrat Jon Pult (Jahrgang 1984) möchte als Bundesrat den Zusammenhalt der Schweiz stärken. Als grösste Herausforderungen nannte er an einer Medienkonferenz am 2. Oktober die Reform des Gesundheitswesens sowie die Klima- und die Europapolitik. Pult gilt als eines der grössten Talente der SP und als guter Rhetoriker. Schon ein Jahr nach seinem Einzug ins Parlament machte ihn die SP zum Vizepräsidenten.
Beat Jans (BS): Jans hat am 22. September an einer Medienkonferenz bekannt gegeben, dass er Bundesrat werden wolle. Er bewerbe sich mit grosser Motivation und erachte es nicht als selbstverständlich, dass er kandidieren könne. Es wäre für ihn eine «unglaubliche Ehre», an der Geschichte der Schweiz weiterschreiben zu dürfen. Der 59-jährige Jans amtet seit 2021 als Regierungspräsident und Vorsteher des Präsidialdepartements des Kantons Basel-Stadt. Von 2010 bis 2020 war er Nationalrat. Während seiner Zeit als Bundesparlamentarier war er fünf Jahre lang Vizepräsident der SP Schweiz.
So werden die Sitze im Bundesrat verteilt
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Je zwei Sitze für die drei grössten Parteien, ein Sitz für die viertgrösste: So lautet die Zauberformel seit 1959. Doch in den letzten Legislaturen haben sich die Kräfteverhältnisse mit dem Aufstieg der Grünen und der GLP deutlich verschoben. Bei der Einführung der Zauberformel repräsentierten die Bundesratsparteien noch 85 Prozent der Wählerschaft der Nationalratswahlen, aktuell historisch tiefe 71 Prozent.
Matthias Aebischer (BE): Der Berner Nationalrat Matthias Aebischer (Jahrgang 1967) will ebenfalls Bundesrat werden. Vor Medien sagte er, er sei zum Schluss gekommen, dass er alle Voraussetzungen fürs Bundesratsamt mitbringe. Er habe einen klaren Gestaltungswillen, sei ein Teamplayer, habe eine gewinnende Art und wolle in wichtigen Fragen tragfähige Lösungen finden. Aebischer politisiert seit bald zwölf Jahren im Nationalrat. Vor seiner Zeit im Bundeshaus war Aebischer unter anderem Moderator verschiedener SRF-Sendungen. Falls Aebischer gewählt würde, wäre der Kanton Bern doppelt in der Landesregierung vertreten.
Daniel Jositsch (ZH): Der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch (Jahrgang 1965) hat Anfang September seine Kandidatur für den Bundesrat bekannt gegeben. Er habe sich die erneute Kandidatur lange überlegt, sagte er in Zürich vor Medien. Er habe einen «Höllenrespekt» vor dem Amt des Bundesrats. Doch er sei in die Politik gegangen, um mit Willen und Lust die Probleme anzugehen und mitzugestalten. Im vergangenen Jahr schaffte es Jositsch nicht aufs offizielle Ticket seiner Fraktion, weil damals für die Nachfolge von Simonetta Sommaruga Frauen-Kandidaturen im Vordergrund standen. Für Jositsch als Bundesrat sprechen unter anderem seine Erfahrung in Bundesbern und seine urbane Herkunft. Jositsch gilt als Vertreter des rechten Flügels der SP.
Mögliche weitere Kandidaturen
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Offen ist, ob sich der Aargauer Cédric Wermuth als Co-Präsident der SP eine Kandidatur vorstellen könnte. Auch seine Co-Parteichefin Mattea Meyer aus Zürich wird immer wieder erwähnt. Weiter werden die Co-Präsidentin der SP-Frauen Tamara Funiciello sowie der Zürcher Nationalrat Fabian Molina als mögliche Kandidierende gehandelt.
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