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US-Zollhammer Zollstreit schickt SMI erneut auf Talfahrt

  • Die Erholung an der Schweizer Börse am Dienstag war nur von kurzer Dauer.
  • Der von US-Präsident Donald Trump losgetretene Handelskrieg schickt die Schweizer Börse am Mittwoch wieder auf Talfahrt.
  • Bis Handelsschluss am Mittwochabend sackte der SMI um 4.2 Prozent ab, auf 10'888 Punkte.

Zeitweise hatte der SMI gar über 650 Punkte verloren und war knapp unter die Marke von 10'700 Zählern gefallen. Das war der grösste Einbruch seit dem 12. März 2020, als die Coronapandemie in der Schweiz ausbrach. Damals rasselte der Leitindex um 9.6 Prozent in die Tiefe.

Pharmaschwergewichte gehören zu den Verlierern

Richemont (-4.1 Prozent) zählt zu den grössten Verlierern. Neben den Zollsorgen lasten diverse Studien zum Sektor auf der Branche. Zudem senkt die Deutsche Bank das Rating. Auch Swatch (-3.1 Prozent) gibt deutlich nach.

Vor allem aber die Pharmaschwergewichte Roche (GS -5.8 Prozent) und Novartis (-6.4 Prozent) kommen unter Druck. Mit ein Grund dafür sind Medienberichte, wonach bald auch Pharmaprodukte von den USA bezollt werden sollen. Diese waren bislang ausgeklammert.

Mann vor Anzeigetafel der Schweizer Börse mit Aktienkursen.
Legende: Analysten zufolge dürfte eine echte Erholung schwierig werden, solange sich keine Verhandlungserfolge nach dem US-Zollhammer abzeichnen. KEYSTONE / Michael Buholzer

Auch Finanzwerte verlieren an der Schweizer Börse an Wert. So zählen UBS (-4.9 Prozent), Julius Bär (-5.3 Prozent) und auch die Partners Group (-3.5 Prozent) zu den grössten Verlierern.

Die Swisscom (0.0 Prozent) kam, Stand Handelsschluss am Mittwoch, besser davon. Aber auch defensive Titel wie Lindt (-1.4 Prozent), aber auch SGS (-1.5 Prozent) oder die stark europalastige Geberit (-1.5 Prozent) mussten Federn lassen.

Franken als sicherer Hafen gesucht

Auch am Devisenmarkt zeigt sich die aktuelle Unsicherheit an den internationalen Finanzmärkten durch die anhaltende Eskalation im Zollstreit. So flüchteten Anleger in die klassischen sicheren Häfen, zu denen insbesondere auch der Schweizer Franken zählt.

Der Franken legte insbesondere im Vergleich zum Dollar zu: Mit einem Wert von 0.8381 Franken sackte der US-Dollar zeitweise auf ein mehrjähriges Tief. Zuletzt wurden wieder 0.8443 Franken bezahlt. Am Mittwoch vergangener Woche kostete das Paar noch mehr als 88 Rappen.

SRF 4 News, 9.4.2025, 11 Uhr ; 

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