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Handel mit den USA US-Zölle in Kraft – die Übersicht nach Ländern

Ab sofort gelten neue US-Zölle – und diese treffen unterschiedlich hart. So hoch sind die US-Zölle für die jeweiligen Länder und das sind ihre Gegenmassnahmen:

Schweiz

Für die Schweiz hat US-Präsident Trump einen Zoll von 31 Prozent verhängt. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter schreibt auf der Plattform X: «In einem Telefonat habe ich Präsident Donald Trump die Haltung der Schweiz zum bilateralen Handel und Möglichkeiten, die Ziele der USA zu adressieren, erläutert. Wir sind übereingekommen, die Gespräche im Interesse beider Länder fortzusetzen.»

Europäische Union

Die EU-Länder haben sich auf eine Liste von Waren geeinigt, die mit Zöllen zwischen zehn und 25 Prozent belegt werden. Im Laufe des Jahres sollen Produkte hinzukommen. Die EU-Kommission betonte: «Diese Gegenmassnamen können jederzeit ausgesetzt werden, wenn die USA einem fairen und ausgewogenen Verhandlungsergebnis zustimmen.» Bereits Anfang der kommenden Woche könnte die Kommission in Brüssel neue Pläne vorlegen.

Grossbritannien

Für Grossbritannien gelten zehn Prozent Zoll. Das Vereinigte Königreich will sich Premierminister Keir Starmer zufolge weiter für ein Abkommen mit den USA einsetzen. «Wenn es um die USA geht, so werde ich nur dann ein Abkommen abschliessen, wenn es in unserem nationalen Interesse ist», sagte Starmer.

Trumps Zollschlag per 9. April 2025

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Mann hält ein Plakat mit Zöllen und Ländern.
Legende: In seiner Rede im Rosengarten des Weissen Hauses spricht Trump von «reziproken Zöllen». Diese reziproken Zölle, wie Trump sie vorsieht, widersprechen jedoch einem fundamentalen Prinzip des internationalen Handelsrechts. (2.4.2025) Keystone / MARK SCHIEFELBEIN

Seit dem 5. April gelten pauschal zehn Prozent Zoll für alle Länder. Und es bleibt nicht dabei: Wer mehr in die USA exportiert als aus den USA importiert, muss noch tiefer in die Tasche greifen. Je höher der Exportüberschuss, desto höher der Zoll. Einzelne Produktkategorien sind zwar ausgenommen, aber grundsätzlich sollen die Zölle auf alle Waren erhoben werden.

Nach diesem Zollhammer lassen erste Gegenmassnahmen nicht auf sich warten. Rund um den Globus tauchen Fragezeichen auf – wie weit ist Trump zu gehen bereit? Und was tun wir jetzt? «Länder aus der ganzen Welt sprechen mit uns. Harte aber faire Rahmenbedingungen werden gesetzt», schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.

China

Trump hat China mit weiteren drastischen Zöllen gedroht, nachdem das Land Gegenzölle angekündigt hatte. Das Ultimatum seitens der USA lautet: Wenn Peking nicht bis Dienstag seine Importaufschläge von 34 Prozent auf US-Waren zurückziehe, würden am Mittwoch zusätzliche US-Zölle von 50 Prozent auf chinesische Einfuhren in Kraft treten. Das schrieb Trump auf seinem Onlinedienst Truth Social. Waren aus China sind seit 6:01 Uhr Schweizer Zeit zusätzlichen Abgaben von insgesamt 104 Prozent belegt. Und China zieht wieder nach: Ab dem 10. April erhebt China 84 Prozent auf alle US-Waren.

Japan

Der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba hat sich bei US-Präsident Donald Trump über die Zölle von 24 Prozent beklagt. «Ich habe dem Präsidenten gesagt, dass Japan über fünf Jahre hinweg der grösste Investor in den USA war», sagt er nach einem Telefonat mit Trump. Man habe aber vereinbart, im konstruktiven Dialog zu bleiben.

Indien

Indien plant derzeit keine Vergeltungsmassnahmen gegen den 26-prozentigen Zoll von Trump auf Importe. Das sagte ein indischer Regierungsvertreter und verwies auf laufende Gespräche über ein Abkommen zwischen beiden Ländern.

Mexiko

Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum hat Gegenzölle auf US-Produkte in Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle nicht ausgeschlossen. «Wir schliessen es nicht aus, aber wir bevorzugen es, weiter im Dialog zu bleiben», sagte Sheinbaum. 

Kanada

Kanada blieb von der neuen Welle von Zöllen verschont, die US-Präsident Donald Trump vergangene Woche gegen viele Länder der Welt angekündigt hatte. Ottawa, Washingtons grösster Handelspartner, ist jedoch bereits von zusätzlichen US-Zöllen auf Stahl und Aluminium sowie auf Autos betroffen.

Israel

Für Israel gelten 17 Prozent. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat angekündigt, dass Israel Zölle und Handelshemmnisse gegenüber den USA abbauen werde. «Wir beabsichtigen, dies sehr schnell zu tun», sagte Netanjahu bei seinem Empfang im Weissen Haus. Und weiter: «Israel kann vielen Ländern als Vorbild dienen, die dasselbe tun sollen.»

Afrikanische Union

Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle gefährden nach Ansicht der Afrikanischen Union den Handel und die Zusammenarbeit zwischen den USA und afrikanischen Ländern, die jahrzehntelang «für beide Seiten vorteilhaft» gewesen seien. Der Vorsitzende der AU-Kommission, Mahamoud Ali Youssouf, äusserte nach Angaben seines Sprechers seine tiefe Besorgnis über die Zölle und forderte die US-Regierung auf, ihre Entscheidung zu überdenken.

Tagesschau, 3.4.2025, 12:45 Uhr; sten

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